24.06.2010, 09:31 Uhr

Sonnige Aussichten für Cloud Computing

In diesem Jahr wächst der weltweite Cloud-Computing-Markt zweistellig. Vor allem US-Kunden ordern kräftig IT-Services aus der Wolke.
Den Marktforschern von Gartner zufolge werden Anwender in diesem Jahr weltweit Cloud-Services im Wert von 68,3 Milliarden Dollar ordern. Das entspräche einem Wachstum von 16,6 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr, als die Provider weltweit Dienste für 58,6 Milliarden Dollar verkauft haben. Gemäss Gartner wird die Branche weiterhin stark wachsen. Im Jahr 2014 soll der Markt bereits auf 148,8 Milliarden Dollar zulegen, so die Prognose. «Verträge, die mehrere tausend Nutzer umfassen, sind zunehmend üblich», berichtet Ben Pring, Research Vice-President bei Gartner. «IT-Manager denken über den strategischen Einsatz von Cloud-Services nach. Sehr fortschrittliche Unternehmen entwerfen Szenarien, wie ihr IT-Betrieb in einer von Cloud-Services durchdrungenen Welt aussehen könnte. Das war vor einem Jahr noch ungewöhnlich.»
Grosse Nachfrage aus den USA
Aus Sicht der Provider sind die USA zurzeit der lukrativste Markt. 2009 konnten sie hier 60 Prozent der weltweiten Einnahmen erzielen, im laufenden Jahr werden es immerhin noch 58 Prozent sein. Zweitwichtigster Markt ist West-Europa mit anteiligen 23,8 Prozent im Jahr 2010, gefolgt von Japan mit zehn Prozent der Einnahmen. In einem stark wachsenden Geschäft verlieren die USA als Absatzmarkt im Vergleich zu anderen Regionen aber an Bedeutung. Im Jahr 2014 wird nur noch jeder zweite Dollar in den USA verdient. «Wir sehen keine Beweise für die oft geäusserte These, dass kleine Länder und Entwicklungsländer die westlichen Industriestaaten in der Cloud-Nutzung überholen werden», so Pring.
Ein Blick auf die verschiedenen Branchen zeigt, dass vor allem Anwender aus den Industriezweigen Finanzen und Fertigung Cloud-Dienste beziehen. Grosse Nachfrage erwartet Gartner zudem aus der Kommunikations- und Hightech-Branche. Auch die öffentliche Hand zeige Interesse, erklären die Marktforscher.
Trotz der sonnigen Aussichten bleiben die Bedenken der Anwender bestehen. Nutzer fürchten mangelnde Sicherheit und Verfügbarkeit, zudem beäugen sie die Verlässlichkeit der Provider und Produktreife kritisch. «Das schafft gute Entwicklungsmöglichkeiten für heutige IT-Serviceanbieter. Sie können ihre vorhandenen Dienste - etwa Outsourcing, System-Integration und Entwicklung - zu Cloud-Offerten ausbauen», rät Pring.



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