Nachhaltigkeit in der IT 28.07.2022, 07:59 Uhr

Green IT wird Circular Economy

Die IT will und muss grüner werden. Ein Weg dorthin: Kreislaufwirtschaft. Sie spart Kosten und CO2.
(Quelle: Shutterstock / PeachShutterStock)
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit haben für den Grossteil der Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen inzwischen einen hohen Stellenwert. Laut der IDC-Studie «Greening of and by IT» vom Frühjahr 2022 verfolgen schon 38 Prozent der Organisationen in Deutschland einen strategischen Ansatz, um Nachhaltigkeit umfassend in Strategien, Prozessen und Produkten zu verankern. Weitere 56 Prozent der Befragten wollen auch mehr Nachhaltigkeit, setzen aber noch auf eine selektive Vorgehensweise. Bei beiden Gruppen spielt die IT eine wichtige Rolle, um die Umweltverträglichkeit zu optimieren, und dies in zweifacher Hinsicht:
  • Sie wollen mithilfe von IT «grüner» werden: Organisationen können IT-Lösungen nutzen, um ihre Wirtschaftstätigkeit umweltfreundlicher zu gestalten. Mit ERP-Funktionen lässt sich etwa die Nachhaltigkeit von Lieferketten ermitteln. Oder Software-Lösungen überprüfen die Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten und der Digitalisierung auf die Umwelt und fassen KPIs im Bereich Nachhaltigkeit in Dashboards zusammen.
  • Sie wollen die Nachhaltigkeit der IT selbst erhöhen: IT-Systeme haben durch ihren Material- und Stromverbrauch, die Nutzungszyklen und die Wiederverwertung von Altsystemen eine spürbare Auswirkung auf die Nachhaltigkeit einer Organisation. Deshalb gehen Anbieter von IT-Systemen dazu über, eine Kreislaufwirtschaft (Circular IT, Circular Economy) einzurichten. Das heisst, Anwender können die Nachhaltigkeit steigern, indem sie ihre IT-Umgebungen optimieren und zusätzlich mithilfe von IT-Lösungen Produktionsprozesse, Services, Lieferketten und die Logistik optimieren.

Kurs auf Kreislaufwirtschaft

«Im Rahmen unserer Arbeit werden wir täglich Zeuge, mit welcher Geschwindigkeit Unternehmen ihre Einstellung zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz weiterentwickeln», berichtet Matthias Steybe, Group Sustainability Officer bei CHG-Meridian, einem Anbieter von Technologie-Infrastrukturen. «Wir erleben einen Boom bei nachhaltigen IT-Nutzungsmodellen sowie ein stark wachsendes Interesse an unserer Expertise beim Thema Circular Economy.»
Unternehmen müssen sich Steybe zufolge darüber im Klaren sein, dass IT-Umgebungen während des gesamten Lebenszyklus Auswirkungen auf die Umwelt haben: «Allein die Herstellung und Logistik von IT-Hardware sind für ein Drittel des Ausstosses an CO2 und anderen Emissionen verantwortlich. All das macht klar, welches Potenzial für den Klimaschutz in einer Kreislaufwirtschaft steckt.»



Das könnte Sie auch interessieren