08.02.2011, 14:28 Uhr

Wo investieren SAP-Kunden 2011?

DSAG-Investitionsumfrage 2011: Ein Drittel der IT-Budgets geht an SAP. Die Investitionsgewinner sind Prozessberatung und Software. Cloud Computing spielt kaum eine Rolle.
Andreas Oczko, stellvertretender Vorsitzender der Deutschsprachingen SAP-Anwendergruppe (DSAG)
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG), zu der die Schweiz, Deutschland und Österreich gehören, hat knapp 350 Mitgliedsunternehmen zu ihren Investitionen im laufenden Jahr 2011 befragt. Der Zeitraum der DSAG-Investitionsumfrage erstreckte sich vom Dezember 2010 bis Januar 2011. Die Zahlen sind also top-aktuell. Demnach sollen die IT-Budgets im Durchschnitt um knapp sechs Prozent, in der Schweiz um fast sieben Prozent und in Österreich um 9,5 Prozent steigen und bewegen sich damit fast wieder auf Vorkrisen-Niveau (2008). Rund ein Drittel der IT-Budgets entfällt auf Lösungen von SAP; dieser Prozentsatz blieb über die letzten Jahre stabil. Knapp zwei Drittel der SAP-Investitionen wollen die befragten Unternehmen für Prozessberatung ausgeben. Gewinner ist der Bereich Software, für den die Studienteilnehmer rund zehn Prozent mehr auf den Tisch legen wollen als im letzten Jahr. Investitionen in Hardware gehen kontinuierlich zurück. Rund 83 Prozent der befragten DSAG-Mitgliedsunternehmen setzen mittlerweile die aktuellste ERP-Version ein, in Österreich 90 Prozent, in der Schweiz durchschnittskonform ebenfalls 83 Prozent. Erweiterungspakete (enhancement packages), die SAP für seine Business-Suite einführte, gewinnen an Beliebtheit. 60 Prozent haben bereits ein SAP-Enhancement-Package eingespielt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um zehn Prozent.

Schweiz für Enterprise Support, Deutschland dagegen

In Sachen Wartungsmodell gehen die Nationalitäten unterschiedliche Wege. Während in der Schweiz und in Österreich die Mehrheit der Anwender den ehemals stark umstrittenen, teureren Enterprise Support nutzt, hat im SAP-Heimatmarkt Deutschland der Standard-Support die Oberhand gewonnen. "Die Support-Thematik hat sich entemotionalisiert, der Mehrwert von Enterprise Support wird differenziert betrachtet", sagt der stellvertretende DSAG Vorsitzende Andreas Oczko. Über alle Länder verteilt halten sich die Support-Modelle die Waage, resümiert die DSAG in einer aktuellen Pressemitteilung. Unter den wechselwilligen Kunden gewinnt allerdings der Standard-Support mit mehr als einer Nasenlänge Vorsprung. Über sieben Prozent wollen zur Standard-Wartung zurück, lediglich zwei Prozent planen den Wechsel zum teureren, aber auch leistungsstärkeren Enterprise Support. Über die Hälfte der Unternehmen hat sich vorgenommen, ihre IT-Infrastrukturen in 2011 weiter zu virtualisieren. Kaum eine Rolle spielt bisher die von SAP stark vorangetriebene In-Memory-Technologie, mit der riesige Datenvolumina in Echtzeit analysiert werden können. Nur zwei Unternehmen haben vor, in SAPs In-Memory-Appliance HANA (High Performance Analytic Appliance) zu investieren. Auch in die Anbindung mobiler Endgeräte wollen lediglich sechs Prozent ihr Geld stecken, interessiert zeigten sich allerdings rund 24 Prozent. Das Hypethema Cloud Computing spielt in den Investitionsüberlegungen fast keine Rolle. Auf der Tagesordnung stehen eher klassische Themenpunkte wie Business Intelligence, Portale und Kostensenkung durch Virtualisierung.



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