SAPs Business ByDesign kommt in die Schweiz

SAPs ERP-OnDemand-Lösung Business ByDesign (BbD) - mit Vorteilen wie Kosteneffizienz, Flexibilität und Skalierbarkeit - kommt in die Schweiz. Etwas verspätet, denn in Ländern wie den U.S.A., Indien, Frankreich oder Deutschland ist das Cloud-ERP aus Walldorf schon seit einigen Monaten auf dem Markt. Das ganz spezielle "Swiss Customizing" galt offiziell als Grund dafür. Business ByDesign sei ein umfassendes, voll integriertes ERP-System für den Schweizer Mittelstand, betonte Stefan Höchbauer, Managing Director von SAP Schweiz. SAP sei der einzige Anbieter, der ein Mittelstands-ERP als OnDemand-Lösung auf die Beine gestellt hat, schob er nach.

Dietmar Meding, Vice President DACH, legte noch eins drauf. BbD sei die ERP-Lösung des 21ten Jahrhunderts für den Mittelstand, so Meding auf einem Presse-Roundtable am heutigen Mittwoch. Die OnDemand-Suite zielt auf den Schweizer Mittelstand ab etwa 40, 50 bis maximal 500 Mitarbeitern. Aktuell ist die Version 2.6; noch in Laufe dieses Jahres (angekündigt für Juli) soll die Folgeversion 3.0 erscheinen, mit funktionalen Erweiterungen und Services insbesondere für Handel, Fertigung und Dienstleistung. Für 2012 steht BbD 3.5 bereits fest eingeplant auf der Walldorfer Agenda. BbD 3.0 enthält ausserdem ein verbessertes Software-Development-Kit (SDK), mit dem Lösungspartner zum Beispiel branchen- oder kundenspezifische Ergänzungen programmieren und dann in einem Apple-like App-Store, dem Business Center Portal, anbieten können. Das SAP-SDK "Business ByDesign Studio" fusst auf Microsofts Visual Studio, mit dem bekannten Look-and-Feel. Nächste Seite: Was kann Business ByDesign und was kostet es?

BbD in der momentanen Version enthält die Module: Financial Management, CRM, HR, Supply Chain Management, Projektmanagement, Lieferanten-Management, Compliance-Management und Executive Management Support. Zwar können User je nach Gebrauch recht flexibel einzelne Module aktivieren oder abwählen, auf die Preisgestaltung hat das jedoch nur einen sehr indirekten Einfluss. Die Abrechnung erfolgt pro User und Monat. SAP offeriert drei BbD-Rollen: den vollfunktionalen Enterprise-User für 175 Franken (pro Monat), den CRM-Nutzer für 104 Franken und Reporting-Rollen für Berater und Service-Techniker für 13 monatliche Franken. Minimum sind jedoch zehn User der Enterprise- und CRM-Kategorie. Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe man das Preismodell von BbD möglichst einfach halten wollen, hiess es. SAP Schweiz betonte auf dem Presse-Roundtable immer wieder, das BbD ein komplementäres, und nicht ein die bisherigen Lösungen kannibalisierendes Produkt sei. Ein möglicher On-Premise-Konkurrent aus gleichem Hause, Business One, ist zwar für KMU von 10 bis etwa 100 Mitarbeiter ausgelegt. Der typische Business-One-Kunde fahre die Lösung aber nur für etwa acht Mitarbeiter, sagte VP Dietmar Meding zu CW. Das umfänglichere SAP All-in-One zielt auf Unternehmen ab 100 bis etwa 2500 Mitarbeitern.

Man kann es drehen und wenden, wie man will, der bisherige Abverkauf der OnDemand-Lösung Business ByDesign verläuft im Grossen und Ganzen eher zaghaft. Anfang 2011 gab SAP 250 Kunden als offizielle Peilung heraus. Wir setzen nicht auf Quanität, sondern auf auf Qualität, hiess es am Mittwoch dazu. Bis Ende des Jahres hat man sich als Zielmarke 1000 BbD-Kunden weltweit gesetzt. In der Schweiz haben sich bisher eine Handvoll Unternehmen für das neue Cloud-ERP entschieden; dabei nutzen im Durchschnitt etwa 80 Anwender pro Unternehmen das Produkt.