02.03.2006, 19:06 Uhr

SAP bei Wirtschaftsinformatikern auf dem Prüfstand

Angehende Wirtschaftsinformatiker der Hochschule für Wirtschaft (HSW) in Luzern haben im Rahmen einer Studien­woche die Benutzerfreundlichkeit, das Image und die Installation der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware von SAP genauer unter die Lupe genommen.
Unterstützt wurden sie dabei von der SAP-Niederlassung in Stäfa. Kernaussagen der Studie sind, dass die hohen Kosten, die einerseits bei der Anschaffung und andererseits bei der Schulung von Mitarbeitern und der Software-Aktualisierung fällig werden, vor allem mittelgrosse Unternehmen abschrecken. Andererseits gilt SAP als langfristig sichere Investition. Dies ergaben Umfragen bei sechs Unternehmen, von denen vier ein SAP-System im Einsatz haben. Neben den hohen Aufwendungen kritisieren jene Unternehmen, die SAP nicht einsetzen, die Software als unflexibel und starr. Interessanterweise loben im Gegenzug die Firmen, die mit SAP arbeiten, gerade deren Flexibilität. Zuspruch findet gemäss der Umfrage auch der Funktionsumfang der Anwendung.
Um die Benutzerfreundlichkeit der SAP-Software zu untersuchen, interviewten die Luzerner Studenten Anwender der Hirslanden-Kliniken in Zürich und Bern. Die Benutzer schätzten die verständliche Systemsprache, die Übersichtlichkeit und den guten Schulungs-Support. Die befragten Buchhalter bemängelten jedoch, dass es bei selten durchgeführten Arbeitsprozessen relativ schwierig sei, sich in der Software zurechtzufinden.
Eine andere Gruppe der Studenten - alle ohne entsprechende Vorkenntnisse - versuchte sich derweil daran, die Software auf Standardware und mit verschiedenen Betriebssystemen laufen zu lassen. Ausserdem fütterten sie das System mit Daten einer fiktiven Firma. Im Rahmen der Testinstallation stellte sich heraus, dass das Aufsetzen unter Linux ein recht aufwändiges Unterfangen darstellen kann. Gewisse Varianten des Betriebssystems seien nur bedingt mit SAP kompatibel, so das Fazit der Wirtschaftsinformatiker in spe. Unter Windows sei das System jedoch nach zwei Tagen ohne grössere Probleme gelaufen.
David Witassek



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