18.06.2008, 08:41 Uhr

SAP kauft Visiprise

Mit der Übernahme von Visiprise will der deutsche Softwarekonzern SAP sein Angebot rund um Manufacturing Execution Systems (MES) ausbauen.
Auf Einkaufstour: SAP-Chef Henning Kagermann.
Mit der Übernahme des US-amerikanischen Softwareanbieters Visiprise bleiben die SAP-Verantwortlichen ihrer Akquisitionsstrategie treu. Die Walldorfer hatten in der Vergangenheit wiederholt beteuert, mit Zukäufen in erster Linie das eigene Softwareportfolio ergänzen und keine Marktanteile kaufen zu wollen. Gezielte Technologieakquisitionen sollen das organische Wachstum der Firma unterstützen, heisst es in der Walldorfer Zentrale. Die Übernahme von Visiprise soll noch im Juli dieses Jahres unter Dach und Fach gebracht werden. Finanzielle Details des Deals will der Branchenprimus für Business Software nicht verraten.
Visiprise mit Sitz in Alpharette, Georgia, entwickelt Software für die Fertigungssteuerung. Die Produkte sollen in die SAP-Lösungen integriert werden, kündigte der Konzern an. Die badischen Softwerker sehen den Deal als weiteren Schritt in ihrer "Perfect-Plant"-Strategie. Darunter versteht der Konzern Komplettlösungen für seine Kunden aus der Fertigungsindustrie. Der Softwareanbieter will dafür Gesamtpakete aus den eigenen Kernanwendungen sowie Hardware, Software und Dienstleistungen von Partnern schnüren. SAP-Kunden seien so in der Lage, ihre Produktion flexibler und ihre Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten, heisst es in einer Mitteilung des Konzerns.
Visiprise arbeitet bereits seit 2005 eng mit SAP zusammen. Im November 2006 hatten die Amerikaner Finanzmittel aus dem Investitionsprogramm "SAP Netweaver Fund" erhalten. Seit Sommer vergangenen Jahres verkaufen die Walldorfer die Visiprise-Lösung unter dem eigenen Markennamen. Diese langjährige Kooperation bilde einen guten Grundstock für gemeinsame Produktstrategie und die Integration beider Unternehmen. Einzelheiten dazu will SAP erst nach Abschluss der Übernahme bekannt geben. Visiprise beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiter und unterhält Büros im kalifornischen Carlsbad, im britischen Staffordshire sowie in Kiew.



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