28.10.2004, 00:00 Uhr

Personalabbau im Bankensektor geht weiter

Im Vorfeld der IT-Kongressmesse für den Finanzsektor, Finance Forum, die am 2. und 3. November im Zürcher Kongresshaus stattfindet, haben die Organisatoren an einer Medienveranstaltung die Auswirkungen auf die Mitarbeiter im Bankenwesen ins Zentrum gerückt.
Wie Finance-Forum-Chef René Meier eingesteht, taucht das Wort Mitarbeiter im Veranstaltungskalender des Forums kaum auf, die Auswirkungen der IT auf die Beschäftigten sind aber vielfältig. Neben Trends wie Outsourcing und Offshoring kämen etwa auch durch die Ablösung alter, selbstentwickelter Systeme durch Standard-Gesamtbankenlösungen von SAP und Avaloq Veränderungen auf die Angestellten zu, so Meier. Zudem würden etwa Kundenmanagementsysteme (CRM) die Arbeitsweise verändern. So habe ihm ein Privatbanker geklagt, ihm sage nun das CRM, wen er jetzt anrufen solle.
Allgemein gesehen wird der Stellenabbau im Bankensektor weitergehen, darüber waren sich einig sowohl der Vertreter der Arbeitgeberseite, Felix Zumbach, Personalchef des Bereichs Vermögensverwaltung und Unternehmensbanking der UBS, als auch der Arbeitnehmerseite, Willy Rüegg, der beim Kaufmännischen Verband Zürich fürs Bankenpersonal zuständig ist. "Allerdings wird dieser nicht mehr so brüsk erfolgen wie in der Vergangenheit", beschwichtigt Zumbach. Zudem geht er davon aus, dass vor allem im Bereich Vermögensverwaltung in Zukunft mehr Leute gebraucht werden. Eine Gefahr durch die zunehmende Automatisierung auch dieses Bereichs sieht Zumbach nicht. "Diese Systeme sind eine Hilfe für die Kundenberater und verstärken ihre Möglichkeiten", sagt er.
Konkrete Zahlen über künftige Veränderungen der Personalstruktur wollte Zumbach nicht nennen. Die liefern dagegen Studien, wie etwa jene von Beat Bernet, Professor an der Universität St. Gallen. Danach werden bei den Banken im Raum Zürich und Ostschweiz bis 2010 gut 30 Prozent der heutigen Stellen verschwunden sein.



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