Strategy&-Studie 31.01.2018, 14:59 Uhr

Nearshoring spart Schweizer Banken viel Geld

Schweizer Banken können mit dem Outsourcing von Backoffice-Dienstleistungen offenbar viel Geld sparen. Das Beratungsunternehmen Strategy& rechnet mit 60 Prozent weniger Kosten.
(Quelle: e-foresight)
Die Schweizer Finanzdienstleister setzen den Rotstift an. Vor allem kundenferne Bereiche wie internal Audit, Personalwesen, Risiko, Compliance, Operations und IT werden vermehrt ausgelagert. «Grosse Schweizer Banken und Versicherungen haben in den letzten Jahren in erheblichem Umfang ihre Outsourcing-Aktivitäten erhöht und verschiedene Zentren in Osteuropa aufgebaut», sagt Utz Helmuth, Principal bei Strategy&, laut einer Medienmitteilung.
Die zentrale Motivation für Outsourcing sind erhebliche Einsparpotenziale von gesamthaft bis zu 60 Prozent. Diese massiv tieferen Kosten lassen sich vor allem durch die grosse Lohnkostendifferenz gegenüber der Schweiz (40 bis 50 Prozent) erklären, wie die Analyse «Building the modular bank» (PDF) zeigt. «Auch wenn nicht alle 15'000 Arbeitsplätze aus der Schweiz verlagert wurden, sondern auch von anderen Standorten, bleibt der Effizienzdruck auf hiesige Standorte angesichts der Lohnkostendifferenz zu Osteuropa hoch», sagt Helmuth.
Einsparungen durch Outsourcing von bis zu 60 Prozent rechnet die Beratungsfirma Strategy& vor
Quelle: Strategy&
Bei den neuen Standorten zeigen Schweizer Grossbanken eine Präferenz für die polnischen Metropolen Krakau und Wroclaw/Breslau. Die Versicherungen haben sich schwerpunktmässig im Grossraum Bratislava in der Slowakei eingerichtet. Gesamthaft beschäftigt die Schweizer Finanzbranche in den beiden Ländern über 1200 Mitarbeiter, ergab die Analyse von Strategy&.
Das Beratungshaus erwartet eine Belebung des Nearshoring/Outsourcing-Geschäfts durch die neuen Regelungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma. Die Vorschriften zum werden per 1. April 2018 umgesetzt. Einen Freibrief haben die Banken allerdings nicht ausgestellt bekommen. So hielt die Finma zum Beispiel an ihren strengen Anforderungen und Prüfrechten für Cloud-Dienste fest.



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