08.02.2007, 08:44 Uhr

Laufpass für Abacus

Was bei anderen Fachhochschule in der Schweiz schon Realität ist, zeichnet sich nun auch in Zürich ab: Abacus wird durch SAP ersetzt.
Abacus, die im St.Gallischen Kronbühl beheimatete Spezialistin für betriebswirtschaftliche Software, verliert die Zürcher Fachhochschulen als Kunden. Stattdessen setzt der Kanton auch bei der Finanzverwaltung seiner neun Fachhochschulen künftig auf SAP-R/3. Jetzt steht zunächst der Wechsel der Pädagogischen Fachhochschule Zürich an. Abacus büsst eine Tausender-Lizenz ein, die zurzeit immerhin noch rund 150'000 Franken pro Jahr einbringt.
Damit macht sich die Software-Riesin SAP in der Schweizer Hochschullandschaft immer breiter. So setzen heute neben den jetzt anstehenden Zürcher Fachhochschulen beispielsweise der Verbund der Fachhochschule Nordwestschweiz und die Hochschule für Wirtschaft in Luzern auf SAP.
Beim Kanton Zürich steht hinter dem SAP-Einsatz das Sanierungsprogramm 04. Es ist unter anderem zur Optimierung des Rechnungswesens initiiert worden. In einem ersten, Zera (Zentrales Rechnungswesen ablösen) genannten Projekt wurde vor drei Jahren die Finanzverwaltung auf die Standardsoftware R/3 migriert. Im Nachfolgeprojekt Zerze (Zentrales Rechnungswesen zentralisieren) vom November 2006 ist die SAP-Einführung nun für weitere sechs Teilprojekte hinzugekommen. Mit der Zentralisierung sollen jährliche Einsparungen in Höhe von vier Millionen Franken realisiert werden.
Bei Abacus gibt man sich zur Zeit noch gelassen. Der Umstieg auf SAP sei schon länger bekannt, sagt Abacus-Chef Daniel Senn. Zudem meint er, dass der Zeitplan für die jetzt anstehende Integration nicht zu halten sei. Abacus kann also noch eine Weile profitieren. Gleichzeitig zweifelt Senn daran, dass sich über die IT-Zentralisierung des Kantons die gewünschten Kosteneinsparungen erzielen lassen. Mit dem Kanton Thurgau als Referenz meint Abacus zeigen zu können, welche Sparpotentiale insbesondere bei den IT-Services möglich sind.
Volker Richert



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