21.11.2018, 08:20 Uhr

Wallis sieht grossen Bedarf für Master in KI

Der Kanton Wallis lanciert nach der Universität Lugano den zweiten Masterstudiengang für künstliche Intelligenz in der Schweiz. Der «neuartige» Studiengang soll den grossen Bedarf an Spezialisten in diesem Bereich decken.
Drei Semester dauert der KI-Masterlehrgang
(Quelle: Nathalie Germanier / PD Kanton Wallis)
Die Nachfrage nach spezialisierten Entwicklern im Bereich der künstlichen Intelligenz belebt die Hochschullandschaft Schweiz: Im Herbst 2017 hatte die Universität Lugano in der Südschweiz den ersten Masterstudiengang in Künstlicher Intelligenz (KI) gestartet.
Nun investiert der Kanton Wallis zusammen mit der Fernuni Schweiz und dem Forschungsinstitut Idiap in Martigny 1,3 Millionen Franken für den Aufbau eines eigenen, «neuartigen» Masterstudiengangs für künstliche Intelligenz, wie der Walliser CVP-Staatsrat Christophe Darbellay in Sitten ausführte.
Tourismus, Energie, Industrie oder Landwirtschaft seien Wirtschaftsbereiche, die besonders stark von der Digitalisierung beeinflusst würden. Und die Nutzung der künstlichen Intelligenz sei eines der Schlüsselelemente, um der digitalen Entwicklung in diesen Bereichen nachzukommen. Der Bedarf an Fachwissen sei folglich sehr hoch, so Darbellay.

Vollzeit angestellt von Partnerunternehmen

Der Walliser Hochschulstudiengang dauert drei Semester. Er richtet sich in erster Linie an Inhaber eines Bachelors in Computerwissenschaft oder Gleichwertigem. Besonders ist laut den Projektpartnern, dass die Studierenden beim Walliser Modell von einem Partnerunternehmen Vollzeit angestellt werden, um ein Projekt im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz zu realisieren.
Dank diesem ersten im Unternehmen eingebundenen Hochschul-Master in künstlicher Intelligenz sei der Kanton Wallis imstande, nicht nur für das Wallis, sondern die Schweiz im erweiterten Sinne eine neuartige Lösung anzubieten, die gleichzeitig Arbeitsplätze schaffte, unterstreicht der Kantons Wallis.

Kompetenzen im Kanton halten

Tourismus, Energie, Industrie oder Landwirtschaft seien Wirtschaftsbereiche, die besonders stark von der Digitalisierung beeinflusst würden. Und die Nutzung der künstlichen Intelligenz sei eines der Schlüsselelemente, um der digitalen Entwicklung in diesen Bereichen nachzukommen, so Darbellay. Der Bedarf an Fachwissen sei folglich sehr hoch.
Der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay präsentiert in Sitten den neuen KI-Lehrgang
Quelle: Nathalie Germanier / PD Kanton Wallis

Grosse werben Absolventen ab

Der neue Studiengang soll diesen zunehmenden Bedarf an theoretischen und praktischen Kompetenzen in künstlicher Intelligenz der multinationalen Konzerne und der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) decken. Der sich bereits abzeichnende Mangel habe auch Auswirkungen auf das Wallis, da zahlreiche, im Bereich der künstlichen Intelligenz spezialisierte Entwickler, die von Idiap ausgebildet würden, von Google, Amazon, Facebook oder Apple oder grossen Schweizer Unternehmen abgeworben würden.
Der Kanton Wallis verpflichte sich, das Projekt zu unterstützen, um diese Kompetenzen im Wallis zu halten oder sie in den Kanton zu lotsen. Mitbeteiligt am 1991 gegründeten Idiap sind die Stadt Martigny, der Kanton Wallis, die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL), die Universität Genf und die Swisscom.



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