10.02.2006, 05:48 Uhr

Quelloffene Produkte müssen sich nicht mehr verstecken

Open-Source-Software (OSS) braucht sich in qualitativer Hinsicht in vielen Breichen nicht mehr länger hinter der kommerziellen Konkurrenz zu verstecken - zu diesem Schluss kommt die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft in einer umfassenden Studie.
Letztere trägt den Titel «Open-Source-Software: Einsatzpotenzial und Wirtschaftlichkeit» und beleuchtet die Vor- und Nachteile der freien Software. Dieser zufolge können es Open-Source-Produkte vor allem in den Bereichen Datenbanken, Entwicklungssysteme, Webbrowser- und server, Content Management Systeme sowie Cluster- und Grid-Software mit ihren kommerziellen Pendants aufnehmen. Als einen der wichtigsten Vorteile von OSS nennen die Fraunhofer-Analysten die Wirtschaftlichkeit. Doch selbst wenn das finanzielle Einsparungspotenzial lediglich aus einer schwarzen Null bestünde, würden strategische Vorteile wie beispielsweise die Anpassbarkeit, die Wiederverwendbarkeit des Codes und die Anbieterunabhängigkeit den Einsatz von freier Software durchaus rechtfertigen, so das Fazit der Fraunhofer-Leute. Als einen der Nachteile von quelloffenen Anwendungen nennen die Studien-Autoren das mangelnde Support-Angebot bei einigen Produkten. Als weitere Negativ-Argumente werden der oftmals höhere Schulungsaufwand, die ungewisse Weiterentwicklung sowie die mangelhafte Interoperabilität mit kommerzieller Software genannt. Letzterer Faktor sei allerdings kein Nachteil von OSS, sondern vielmehr einer von kommerziellen Programmen, deren Schnittstellen die Hersteller nicht offen legen würden. Dieser Umstand könnte für Unternehmen sogar ein Grund sein, für diese proprietären Applikationen ebenfalls nach geeigneten quelloffenen Alternativen zu suchen.
Die rund 180-seitige Studie gibts kostenlos unter: www.e-business.iao.fraunhofer.de
Claudia Bardola



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