08.06.2010, 16:10 Uhr

Prozesse optimieren - wie geht das?

Wolfram Jost skizziert auf der ProcessWorld in Berlin den Königspfad zu Process Excellence. Dadurch sinken die Kosten, und der Röstigraben zwischen Business und IT verschwindet.
Integrationsszenario mit SAP und Oracle.
Geschäftsprozesse zu optimieren und zu managen gehört zur Königsdisziplin des Managements. Die Software AG kündigte auf der ProcessWorld in Berlin eine Integrationsplattform an, die eine vom Business gestaltete Prozesslandschaft automatisch in ausführbaren Workflow übersetzt. Unternehmen würden dadurch ihre Total Cost of Ownership (TCO) signifikant senken und die Prozessqualität erhöhen. Die Komponenten der Lösung sollen Ende dieses, Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen (siehe Grafik Roadmap BPE).
Business Process Excellence (BPE) sei nicht nur Technologie, sondern eine Management-Philosophie, betonte Wolfram Jost, der von IDS Scheer kommt und demnächst in den Vorstand der Software AG aufrücken soll. Der BPE-Lebenszyklus, der Königsweg zu exzellenten Geschäftsprozessen, bestehe aus den sechs Phasen: Strategie-Entwurf (strategize), Design, Implementierung, Komposition (compose), Ausführung (execute) und Überwachung/Kontrolle (monitor). Die ersten drei Schritte werden von der Aris-Designplattform von IDS Scheer abgedeckt, die letzten drei von der webMethod-Engine der Software AG. Der Aufkauf von IDS Scheer durch die Software AG soll Ende des Jahres unter Dach und Fach sein.
Die Produkte beider Unternehmen ergänzen sich - im Prinzip - sehr gut. Jetzt kommt es darauf an, sie nahtlos zu integrieren. Daran arbeitet die Software AG seit Monaten fieberhaft und hat dafür die Zauberformel "Model to execution" kreiert. Bereits kurz vor der Fertigstellung sollen die implementierte, in Software gegossene Business Process Modelling Notation 2.0 (BPMN), eine Transformation Engine und der Dateiaustausch von Aris zu Webmethod sein, also der Kern einer Lösung, die Prozessmodelle automatisch in ausführbaren Workflow übersetzt. Am morgigen zweiten Tag der Berliner ProcessWorld stehen Live-Demos auf der Agenda. Es verspricht also, spannend zu werden.
Im Laufe des Jahres wird der Dateitransfer in die umgekehrte Richtung, also von webMethods zu Aris, und Anfang 2011 dann Governance- und Synchronisationsmodule folgen. Ausserdem sollen eine Regel-Engine und Event Handling in Echtzeit webmethods ergänzt. Kleinere, bedienfreundliche Tools wie die Business-Suchmaschine Rocket Search, neue analytische Funktionalitäten und neue GUIs werden die Kernlösung ergänzen. Bei der Software AG läuft das unter dem Titel "Process to the people".
Fazit: Eine spannendes und kostensenkendes Lösungportfolio, das ist gar keine Frage, wenn es denn wie angekündigt funktioniert. Susan Ganeshan, Senior Vice President der Software AG, skizzierte ein Unternehmensszenario, dass auch SAP- und Oracle-Systeme über einen Enterprise Service Bus (ESB) anbindet. Es ist jedoch davon auszugehen, dass von der neuen Integrationsplattform in erster Linie die bereits bestehende Stammkundschaft der Software AG (Adabas/Natural, webmethods) profitiert.



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