Kaspersky 26.10.2017, 06:22 Uhr

Mutmassliche NSA-Software eingesaugt - aber gelöscht

Nach eigenen Angaben hat der russische IT-Security-Spezialist mutmassliche US-Spionage-Software auf einem Server entdeckt, aber diese gleich wieder entfernt.
CEO Eugene Kaspersky liess die mutmassliche NSA-Software löschen
Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky hat eingeräumt, dass ihr mutmassliche Spionage-Software des US-Geheimdiensts NSA in die Hände geraten war. Der Quellcode sei bei der Inspektion eines Computers als Beispiel für eine bisher unbekannte Variante von Schadsoftware zur Analyse auf einen Kaspersky-Server geladen worden.
Nachdem ein Analyst Firmenchef Eugene Kaspersky darüber informiert habe, seien die Dateien auf dessen Anweisung hin gelöscht worden, erklärte das Unternehmen in einem Blogeintragam Mittwoch. Man habe sie «nicht mit Drittparteien geteilt». In den vergangenen Wochen hiess es in mehreren US-Medienberichten, russische Geheimdienste hätten mit Hilfe von Kaspersky-Installationen amerikanische Computern angreifen können, um dort geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA zu finden und zu stehlen. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes habe die Werkzeuge regelwidrig auf seinen privaten Computer geladen, auf dem Kasperskys Antiviren-Software lief. In den Berichten blieb zumeist offen, ob die Firma mit den russischen Geheimdiensten kooperiert haben soll - oder ob die Dienste ihre Produkte missbraucht haben könnten. Lediglich das "Wall Street Journal" schrieb unter Berufung auf amerikanische Behördenkreise, Kaspersky-Software habe gezielt nach Begriffen wie «Top Secret» sowie nach Namen geheimer US-Programme gesucht. Kaspersky erklärte stets, man habe nie einem Geheimdienst bei der Spionage geholfen.



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