26.08.2016, 12:55 Uhr

Die iPhone-Spionage-Software stammt von israelischen Ex-Agenten

Das Spionage-Programm «Pegasus», das Millionen iPhones bedroht, wurde von einer israelischer Firma geschrieben.
Wie viele israelische High-Tech-Firmen hat die NSO Group ihren Sitz in Herzlija nördlich von Tel Aviv. Gegründet wurde sie vor mehr als sechs Jahren von den Unternehmern Omri Lavie, Shalev Hulio, and Niv Carmi.
NSO hat das Spionage-Programm Pegasus entwickelt, das sich - zumindest nach dem, was bisher bekannt wurde - einen beispiellosen Zugriff auf iPhones verschaffen konnte. Zu den Entwicklern von NSO Group gehören nach israelischen Medienberichten ehemalige Mitarbeiter der Computerabteilung der Geheimdiensteinheit 8200. Die Elite-Aufklärungseinheit der israelischen Armee ist vergleichbar mit dem US-Geheimdienst NSA. Neben Abhörtätigkeiten ist sie auch für Cybersicherheit zuständig. Viele Ex-Beschftigte von 8200 machen erfolgreich Karriere in Israels boomender Start-up-Szene. Im Business-Netzwerk LinkedIn stellt die NSO Group sich selbst als «einzigartiges Unternehmen im Bereich von Software-Lösungen für Netzwerksicherheit» vor. In einer Broschüre präsentiert NSO sich als «führend im Bereich der Cyber-Kriegsführung». Als Kunden nennt sie «militärische und Heimatschutz-Organisationen». Nach längeren Verhandlungen sicherte sich der US-Finanzinvestor Francisco 2014 für 120 Millionen Dollar eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent bei NSO. Die israelischen Firmengründer Lavie und Hulio behielten jeweils zwölf Prozent der Aktien. Das dritte Gründungsmitglied, Niv Carmi, hatte NSO zuvor bereits verlassen. Nach einem Bericht des israelischen Wirtschaftsmagazins «Calcalist» behielt sich Israels Verteidigungsministerium damals wegen der problematischen Anwendungsmöglichkeiten von «Pegasus» ein Veto-Recht hinsichtlich künftiger Vertragspartner vor.



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