Postfinance baut Stellen ab und will sich auf das Digitalgeschäft fokussieren

Neue Stellen im Digitalgeschäft

Die etwa 80 neuen Stellen sollen vor allem im neuen Digitalgeschäft und dem Plattformgeschäft entstehen, wo es laut den Angaben «zusätzliches Personal mit vielfältigen Kompetenzen» brauchen wird. 
Wie bereits in verschiedenen Medien zu lesen war, plant Postfinance im kommenden Jahr die Lancierung einer neue Digitalbank unter eigener Marke. Zuletzt hatte etwa auch die Credit Suisse ein solches Angebot lanciert (Computerworld berichtete).
Im Plattform-Geschäft will Postfinance derweil ihre heutige Hypothekenvermittlungs-Plattform Valuu weiterentwickeln. So soll Valuu künftig zu einer unabhängigen «Vergleichs- und Abschlussplattform» auch in den Bereichen Versicherungen und Vorsorge werden.

Gewerkschaften mit scharfer Kritik

Die Gewerkschaft Syndicom nennt den geplanten Abbau von Postfinance eine «fragwürdige Strategie auf Kosten des Personals». Die aufgegleiste Strategie der Post-Tochter bleibe «weiterhin diffus», hiess es in einer Stellungnahme. In der Belegschaft herrsche zudem bereits seit längerer Zeit Unmut ob der ständigen Reformen, nicht zuletzt auch wegen der «Flut an externen Beratern, welche ihrerseits Unsummen verschlängen».
Die Gewerkschaft fordert vom Postfinance-Management flankierende Massnahmen für das Vorhaben, welche die Anliegen der Angestellten ernst nähmen und sie in den Umbau einbezögen. 
Auch die Gewerkschaft Transfair kritisiert die Pläne von Postfinance. Es sei «richtig und wichtig», dass sich Postfinance neu aufstellen wolle, heisst es zwar in einer Mitteilung von Transfair. Der angekündigte Abbau von 130 Vollzeitstellen und die über 250 Vertragsanpassungen seien jedoch «aufs Schärfste» zu kritisieren. Weiter geht die Gewerkschaft davon aus, dass Postfinance nicht nur Personal abbauen, sondern auch andere Stellhebel wie Gebührenerhöhungen, Prozessoptimierungen und forcierte Digitalisierung des Zahlungsverkehrs ziehen werde.



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