23.12.2009, 11:29 Uhr
100'000 Lausanner Bücher online
Die Bibliothèque Cantonale et Universitaire (BCU) in Lausanne hat zusammen mit Google 100'000 gemeinfreie Bücher eingescannt und stellt diese nun übers Web zur Verfügung.
100'000 Bücher der Universitäts- und Kantonsbibliothek Lausanne werden über Google Books erschlossen
Von den genannten 100'000 Werken können zurzeit 75 Prozent mit vollständigem Text abgerufen werden. Ihr Inhalt wurde per Automatischer Optischer Zeichenerkennung (OCR) indexiert, sodass nach sämtlichen Wörtern der jeweiligen Bücher gesucht werden kann. Die BCU Lausanne, die im Besitz einer vollständigen Kopie aller gescannten Seiten ist, kann sämtliche Werke ganz oder teilweise über einen eigenen Server zur Verfügung stellen. Derzeit sind die Bücher der Bibliothek lediglich über die Website Google Book Search zugänglich. Demnächst wird der Katalog des Bibliotheksnetzes der französischsprachigen Schweiz (RERO) durch entsprechende Links ergänzt.
Die BCU hatte sich zuvor zum Ziel gesetzt, die Inhalte der von ihr verwahrten Bücher allen Interessierten übers Web zugänglich zu machen. Der Erhalt und die Erschliessung des kulturellen Erbes, das die Bibliothek verwaltet, erforderte zwangsläufig eine in grossem Stil durchgeführte Digitalisierung. Wegen ihrer erheblichen Kosten kam eine solche Massnahme allerdings nur im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft in Frage. Folglich hatte der Staatsrat des Kantons Waadt im Mai 2007 den Weg für die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der BCU Lausanne und Google frei gemacht, die das Scannen der 100'000 vor 1870 verfassten, rechtefreien Werke vorsah. Die BCU Lausanne ist damit die fünfte europäische und die erste französischsprachige Bibliothek, die diesen Weg geht.
Ablauf des Projekts: Die BCU Lausanne hat einen ihrer Mitarbeiter speziell mit der Organisation und Überwachung dieses Projekts beauftragt. Hinzu kommen mehrere Hilfskräfte auf Teilzeitbasis. Deren Aufgabe war es, die monatlichen Sendungen zusammenzustellen und die Werke, die vom Google-Scanzentrum zurückkamen, zu kontrollieren und wieder sicher zu verwahren. Abgesehen von diesem personellen Beitrag finanzierte die BCU Lausanne auch die Entwicklung einer massgeschneiderten Software zur genauen Nachverfolgung der versendeten Bücher.