Test: Apple iPad 8

Display mit Abstrichen

Beim 10,2-Zoll-Display wurden die meisten Abstriche gemacht und deshalb sollten Sie das Augenmerk auf dieses Element legen. Auf den ersten Blick gibt es nichts zu bemängeln. Die Auflösung von 2160×1620 Pixel führt zu einer sehr angenehmen Schärfe von 264 ppi. Die Farben sind tadellos, genauso wie die Kontraste. Die maximale Helligkeit von 500 Nits sorgt dafür, dass sich der Inhalt auch im Freien einwandfrei ablesen lässt. Kurz, die meisten Android-Tablets würden sich mit einem solchen Display sofort in Heldenpose werfen.
Doch die stärkste Konkurrenz kommt aus den eigenen Reihen: Wenn Sie bereits ein iPad Pro besitzen, werden die Unterschiede sofort auffallen. Dass das iPad 8 nicht den erweiterten Farbraum P3 abdeckt, dürfte der Zielgruppe herzlich egal sein. Die fehlende Antireflex-Beschichtung? Hängt vom Umgebungslicht ab. Das Display ist ausserdem nicht laminiert; wird es mit dem Pencil angeklopft, klingt es eher nach Plastik als nach Glas.

Kein TrueTone

Am meisten vermisse ich jedoch die TrueTone-Eigenschaft, bei dem sich die Farbdarstellung an die Lichtsituation anpasst: Gerade im Dämmerlicht wirkt die Darstellung am iPad 8 im direkten Vergleich zum iPad Pro etwas hart und blau, statt gedämpft, entspannend und leicht getönt. Wenn Sie am iPad am Abend gerne lesen und es gemütlich auf dem Sofa für den Medienkonsum verwenden, empfehle ich allein wegen dieser Eigenschaft, vom iPad 8 Abstand zu nehmen und stattdessen zum iPad Air 4 zu greifen (Test). Denn TrueTone klingt nach einer Kleinigkeit und viel Marketing – aber wer es einmal erlebt hat, kann nicht mehr ohne.
Doch eines darf nicht vergessen werden: Die Kritik klingt viel dramatischer, als es die Auswirkungen in der Praxis ist. Das Display des iPad 8 ist durchs Band sehr gut – aber es ist kein überragendes iPad-Pro-Display. Und es ist kein TrueTone-Display.



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