Die wilde 13 30.09.2021, 13:07 Uhr

Test: Apple iPhone 13 Pro (Max)

Erneut dreht sich alles um die Kameras. Aber da ist noch viel mehr.
Die Kameras stehen einmal mehr im Mittelpunkt der Begehrlichkeiten
(Quelle: Apple Inc.)
Äusserlich ist das iPhone 13 Pro (Max) kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden, wäre da nicht der schmucke Rahmen aus Edelstahl, der die Aluminium-Legierung ablöst. Auch die Abmessungen sind fast identisch, das Gehäuse ist einzig 0.25 Millimeter tiefer geworden. Das allein wäre für bestehende Hüllen kein Problem, doch leider ist das Kamerafeld ebenfalls ein wenig gewachsen – und zwar gerade so weit, dass die alte Hülle nicht mehr richtig passt. Und das bedeutet den Abschied von der Apple-Hülle in «Capri-Blau», deren Farbe nicht für das iPhone 13 angeboten wird. Zu schade.

ProMotion-Display

Doch das ist vergeben und vergessen, sobald das Gerät in die Hand genommen wird. Es wirkt wuchtig und massiv und liegt wie sein Vorgänger sehr gut in der Hand. Doch vor allem überzeugt das neue ProMotion-Display, das nur bei den aktuellen Pro-Modellen zu finden ist. Hinter diesem Marketing-Begriff verbirgt sich die Wiederholrate von 120 Hz, die für eine butterweiche Darstellung beim Wischen und Blättern sorgt. Apple schliesst in dieser Hinsicht zu den Spitzenmodellen aus der Android-Fraktion auf. Allerdings ist der Unterschied nicht ganz so erschlagend, wie beim iPadd Pro; vielleicht liegt das einfach daran, dass beim iPhone 13 Pro eine viel kleinere Fläche bewegt wird.
Jedenfalls sind die 120 Hz nicht in Stein gemeisselt, sondern werden mit Raffinesse eingesetzt. Je nach Inhalt variiert der Aufbau zwischen 10 Hz und 120 Hz – und allem, was dazwischenliegt. Beim Blättern durch eine Website sind es vielleicht 120 Hz, beim Lesen von E-Books eher 10 Hz und bei Filmen 24 Hz. Das führt nicht nur zu butterweichen Bewegungen, sondern schont ausserdem die Batterie.
Gemäss 9to5mac.com nutzen zurzeit nicht alle Apps von Drittanbietern das volle Potenzial des Displays, was sich allerdings mit einem einfachen Update beheben lässt. Dazu müssen die Entwickler gemäss Apple einen neuen Info.plist-Schlüssel hinzufügen, um die Option zu aktivieren; die Dokumentation dazu soll in Kürze erscheinen.
Das Display wird durch einen «Ceramic Shield» geschützt, der laut Apple härter im Nehmen ist als jedes andere aktuelle Smartphone-Display. Das Gehäuse ist nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt, genauer: Es sollte in einer maximalen Tiefe von 6 Metern bis zu 30 Minuten lang durchhalten. Das «sollte» bedeutet in diesem Fall, dass Apple im Kleingedruckten darauf hinweist, dass Wasserschäden nicht durch die Garantie abgedeckt sind. Es gibt also bessere Ideen, als im iPhone 13 Pro einen Ersatz für die GoPro-Kamera zu sehen, auch wenn nur im Pool geplanscht wird.
Beide Pro-Modelle sind in vier Farben erhältlich
Quelle: Apple Inc.
Das ProMotion-Display unterstützt bis zu 1000 Nits Spitzenhelligkeit im Freien, das sind 25 Prozent mehr als beim iPhone 12 Pro. Das verhilft zu mehr Lesbarkeit im Sonnenlicht, aber auch die Kontrolle des Ausschnitts wird beim Fotografieren deutlich einfacher. Bei der Darstellung von HDR-Fotos und -Videos steigt die Spitzenhelligkeit auf bis zu 1200 Nits an. Kurz, dieses Display ist die pure Freude – aber nichts anderes haben wir erwartet.

MagSafe

MagSafe wurde zwar bereits mit dem iPhone 12 eingeführt, aber ich habe diese Einrichtung damals nicht ausreichend gewürdigt. Erst im Nachhinein wurde im Alltag klar, dass diese magnetische Verbindung ein heimlicher Star ist. Für Einsteiger: Über MagSafe wird kompatibles Zubehör magnetisch am iPhone gehalten. Dabei kann es sich um ein Qi-Ladegerät handeln, aber auch um das Wallet, das magnetische Kreditkarten-Etui von Apple. MagSafe sorgt bei mir auch dafür, dass das iPhone im Auto einfach an eine Platte gehalten wird, damit es festgehalten wird und gleichzeitig seinen Saft bekommt. Kurz, ein Smartphone mit klassischen Halterungen wirkt so sperrig wie ein Kabelbinder, wenn doch ein Klettband viel praktischer und flexibler wäre.
Apple Wallet haftet magnetisch
Quelle: NMGZ
Hübsches Detail am Rande: Wird das iPhone in eine bunte Silikonhülle von Apple gesteckt, erscheint auf dem Display nicht nur die MagSafe-Animation – sie ist auch in derselben Farbe gehalten, wie die Hülle selbst.



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