Test: MacBook Pro (M1)

Leistung

Die Leistung des SoC im MacBook Pro ist schwer in Worte zu fassen. Natürlich waren neue Prozessoren schon immer schneller als die vorherige Generation. Aber was wirkt hier für ein Zauber?! Zum Vergleich wurde ein iMac 5K aus dem Jahr 2019 hinzugezogen, mit einem Intel Core i9 (Achtkerner), 32 GB RAM und mehr, siehe hier:
Die technischen Eckdaten des iMacs …
Quelle: PCtipp.ch
Dem gegenüber steht das MacBook Pro mit M1 und 16 GB RAM:
… und vom MacBook Pro mit M1
Quelle: PCtipp.ch
Benchmark. Im Benchmark mit Geekbench 5 erreichte der iMac mit seiner nicht eben schwachen Intel-CPU einen Wert von 1238 Punkten in der wichtigeren Single-Core-Messung, während ihm das MacBook Pro mit 1729 Punkte gründlich auf die Parade regnete. Bei der Multicore-Messung schaffte der iMac immerhin 7754 Punkte, während das MacBook Pro mit 7540 Punkten abschloss. Kurz: Das Einsteiger-Notebook deklassiert den iMac, der erst 2019 mit der teuersten Intel-CPU gekauft wurde.
Die Messsung mit Geekbench 5
Quelle: PCtipp.ch
SSD. Beim SSD liefert Apple die übliche Kost ab, lies: Werte, von denen viele andere Notebooks nur träumen. Gemessen mit dem kostenlosen Disk Speed Test von Blackmagic erreichte das MacBook Pro beim Lesen und Schreiben über 2.7 GB pro Sekunde. Damit lässt sich gut arbeiten.
Über 2.7 GB pro Sekunde beschleunigen vieles, unter anderem auch die Programmstarts
Quelle: PCtipp.ch

Rosetta 2

Bis jetzt wurde ein Thema unterschlagen: Der M1 ist eine völlig andere Prozessor-Architektur. Wie gut läuft also bestehende Software? Ich möchte das Thema hier nicht zu weit ausbreiten, denn in diesem Beitrag wurde eigentlich alles gesagt.
Kurz zusammengefasst: Die Portierung der bestehenden Anwendungen ist für die Entwickler ein Klacks, wenn die Software nach Apples Richtlinien programmiert wurde und als reine 64-Bit-Anwendung unter macOS 11 «Big Sur» läuft. Der Aufwand für die Portierung wird in solchen Fällen in Stunden gemessen. Darum erscheinen im täglichen Rhythmus neue, an den M1 angepasste Programme. Sie werden im Apple-Jargon als «Universal Binaries» bezeichnet: Darin enthalten sind sowohl der Code für Intel-Prozessoren, als auch jener für den M1. Irgendwann in einigen Jahren wird der Intel-Code dann verschwinden.
Programme, die diesen Status noch nicht erreicht haben, werden als «Intel» ausgewiesen. Sie werden durch den Emulator «Rosetta 2» für die M1-Architektur aufbereitet. Das klingt nicht sehr angenehm, denn eine Emulation war bis anhin die beste Garantie für einen massiven Leistungsverlust. Die praktischen Erfahrungen sind jedoch schnell geschildert: Es funktioniert fantastisch.
Die emulierte Software lief auf dem MacBook Pro mindestens so schnell wie auf dem oben erwähnten iMac, meistens aber schneller. Bei den Tests mit RAW-Dateien in Capture One 20 reagierte das MacBook so flüssig, dass von der Emulation nichts zu spüren war. Selbst Adobe InDesign – dem ich nicht weiter traue, als ich spucken kann – verhielt sich auf dem M1 sehr reaktionsfreudig und stabil und erkannte die Grafikkarte für die Beschleunigung des Bildaufbaus, ohne zu zucken.
Selbst als Emulation läuft Capture One wie geschmiert und sogar schneller, als auf dem iMac
Quelle: PCtipp.ch
Kurz, der M1 ist so unproblematisch, wie man ihn sich nur wünschen kann. Selbst «Big Sur» als Betriebssystem funktioniert nicht nur schneller; es zeigt auch keine seiner kleinen Macken, die am iMac regelmässig am Nervenkostüm zupfen.



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