Test: Apple MacBook Pro 16 Zoll (2023)

Kaufberatung und Fazit

Der Begriff «Mobiler Arbeitsplatz» muss in mehrerlei Hinsicht neu definiert werden. Denn die Zielgruppe sind ausschliesslich die Profis, die dieser Klassifizierung tatsächlich gerecht werden. Früher habe ich gerne zu den «Pro-Modellen» gegriffen, weil man sich ja sonst nichts gönnt – aber hier enden solche Überlegungen in der Absurdität, weil sich diese Maschine bei den meisten «normalen» Kunden nur langweilen würde.
Zwar kostet das kleinste 16-Zoll-Modell mit 16 GB RAM und 512 GB SSD gerade einmal 2749 Franken. Doch zahlungskräftige Excel-Fans würden mit diesem Luxus-Boliden nicht glücklich werden: Zu schwer wiegen die 2,1 Kilogramm Kampfgewicht. Und dass die Lautsprecher gut klingen, ist gut und schön; doch ein Ziffernblock an deren Stelle wäre für Bürolisten wohl praktischer.
Das MacBook Pro von vorne mit einem 3D-Schriftzug auf dem Display
Quelle: Apple Inc.
Selbst wenn also das Geld keine Rolle spielt, kann dieses Notebook die falsche Wahl sein. Gewicht und Grösse kollidieren mit einer Leistungsfähigkeit, die sich in der Praxis kaum mehr auszahlt, wenn das Gerät nicht ausreichend gefordert wird. Ein MacBook Pro im Büro widerspricht den Grundsätzen der artgerechten Haltung.

Das Notebook für Werber & Co.

Um diese Maschine ausreichend zu würdigen, müssen zwei Kriterien erfüllt sein: Es wird eine maximale Leistung gefordert – und das auch noch unterwegs.
Wer also täglich pendelt und dabei seine High-End-Projekte weiterführen möchte, liegt hier genau richtig. Zielgruppe sind aber auch jene, die ihre Werke herumzeigen müssen. Wenn der Werber mit der neusten Kampagne beim Kunden auftaucht, dann schlägt die Stunde dieses Rechenmonsters: Auf dem 16-Zoll-Display wirken die Grafiken, Fotos, Websites und Animationen makellos, die Videos erst recht. Die hervorragenden Lautsprecher sorgen für einen beeindruckenden Auftritt, wenn andere Notebooks nur ein gequältes Scheppern zum Besten geben. Wenn Sie also splitternackt (lies: nur mit diesem MacBook Pro bewaffnet) vor dem Kunden stehen, ohne externe Lautsprecher oder Projektoren, werden Sie sich trotzdem keine Blösse geben.
In der Agentur hingegen liefert das MacBook Pro alles, was man einem High-End-Rechner abverlangen kann: Thunderbolt 4 für hochaufgelöste Displays und schnelle Peripherie, sowie ein kaum vorhandenes Kabel-Management bei der Verwendung eines fähigen Displays: Zusammen mit einer kabellosen Maus-Tastatur-Kombi und Wi-Fi 6E (AX) werden gerade einmal zwei Kabel benötigt: das Stromkabel für das Display und ein Thunderbolt-Kabel zwischen Display und MacBook Pro.

Fazit

Das MacBook Pro ist kein Notebook für alle, die einfach nur Spass am Tempo haben. Die Aufgabe muss zum Gerät passen, damit der rechnerische Nutzen gegenüber einem MacBook Air M2 gegeben ist. Auch Gewicht und Grösse sind nicht von schlechten Eltern. Doch wenn diese Leistung stationär und mobil abgerufen werden kann, wird dieses MacBook Pro zum Traumgerät.

Testergebnis

Tempo, Verarbeitung, Anschlüsse, Trackpad, Software, Skalierbarkeit
Keine AV1-Unterstützung, Webcam, sehr flache Tastatur, SSD langsamer als im 2022er-Modell

Details:  16,2 Zoll grosses XDR-Display mit 3456×2234 Pixeln bei 254 ppi, 120 Hz, M2 Max mit 12-Kern-CPU, 38-Kern-GPU, 64 GB RAM, 2 TB SSD, Touch ID, Wi-Fi 6E, 3×Thunderbolt 4 / USB 4 / DisplayPort, MagSafe, HDMI 2.1, SDXC-Slot, 3,5 mm Audio, 2,1 Kilogramm, macOS 13 ‹Ventura›

Preis:  ab 2749 Franken, Testgerät: 4729 Franken

Infos: 



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