Apple-Neuauflage 07.05.2020, 09:15 Uhr

Das neue iPhone SE im Test

Ausstattung und Preis machen das neue iPhone SE zum Androiden-Schreck – aber es werden noch andere Zielgruppen angepeilt.
Das iPhone SE gibt es vom Start weg auch in der Farbe rot (Product red)
(Quelle: Apple, Inc.)
Grösser ist besser: So lautet scheinbar die Maxime der Smartphone-Hersteller, und der Erfolg gibt ihnen recht, wenn man sich die aktuellen Spitzenmodelle ansieht. Dessen ungeachtet will auch eine andere, ziemlich hartnäckige Zielgruppe bedient werden, der ein Smartphone nicht gar nicht klein genug sein kann. Sie wurde bis anhin mit dem iPhone SE bedient, das jedoch ziemlich genau vier Jahre auf dem Buckel hat – eine Ewigkeit in dieser Branche. Jetzt wird die Uhr auf null zurückgestellt.

Klein, aber nicht mehr winzig

Beginnen wir mit der Grösse. Wer die teils hitzigen Diskussionen im Internet verfolgt, könnte leicht zum Schluss kommen, dass es sich bei diesem Thema um einen Fetisch handelt. Und immer wieder melden sich Leute zu Wort, die ein möglichst kompaktes Smartphone suchen. Vermutlich müssen diese Anwender nie tippen – oder sie sind mit der Präzision eines Spechtes gesegnet, wenn sie auf das Display einhämmern. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.
Das neue iPhone SE liegt in der Grösse zwischen dem Vorgänger und dem iPhone 11 Pro
Quelle: Apple, Inc.
Nebenbei: Eine Gruppe wird jedoch sehr froh sein, dass das Display gegenüber dem ersten iPhone SE von 4 Zoll auf 4.7 Zoll angewachsen ist. Die App-Programmierer stehen seit Jahren vor dem Problem, dass es fast unmöglich ist, eine gutaussehende und ergonomische App zu gestalten, die sowohl auf dem alten 4-Zoll-Gerät und dem iPhone 11 Pro Max mit seinen 6,5 Zoll gleichermassen funktioniert. Für sie wird sich die Situation massgeblich entspannen.
Das Display des iPhone SE löst mit 1334×750 Pixel bei 326 ppi auf – und damit entspricht die Pixeldichte exakt jener des Vorgängers. Das True-Tone-Display passt die Farbtemperatur an das Umgebungslicht an, was sich besonders am Abend sehr angenehm bemerkbar macht. Es deckt den kompletten Farbraum P3 ab, ist HDR-10-fähig und unterstützt Dolby Vision. Das Display arbeitet ausserdem mit «Haptic Touch»: Dabei wird ein Symbol einfach ein wenig länger gedrückt, um das Kontextmenü aufzurufen. Die maximale Helligkeit liegt bei 626 Nits. Kurz, an diesem Display gibt es nicht das Geringste zu beanstanden.

Gleiches Gehäuse, neue Möglichkeiten

Das iPhone SE der zweiten Generation kommt in jener Form, wie sie bereits vom iPhone 6 vorgegeben wurde und fast unverändert zuletzt beim iPhone 8 eingesetzt wurde. Dieses wurde übrigens aus dem Sortiment genommen: Die nächsthöhere Stufe nach dem iPhone SE ist das iPhone XR, das sich allerdings mit seiner markanten Kerbe und dem Gesichtsscanner Face ID an den Spitzenmodellen orientiert. Der Kopfhörer-Anschluss bleibt hingegen auch beim iPhone SE abgeschafft, ein passender Kopfhörer mit Lightning-Stecker liegt bei.
Der Grössenunterschied zum iPhone 11 Pro Max ist frappant
Quelle: PCtipp.ch
Zutrittssystem. Das iPhone SE kommt mit dem klassischen Fingerscanner Touch ID und den entsprechend breiten Rändern oben und unten. So weit, so bekannt. Der Fingerscanner wird auch bemüht, um mit Apple Pay kontaktlos zu bezahlen, indem beim gesperrten iPhone einfach der Finger aufgelegt und das Gerät ans Terminal gehalten wird. Ich bin zwar ein Fan von Face ID – aber das Bezahlen mit Touch ID ist tatsächlich ein wenig komfortabler.
Kommunikation. Das iPhone SE ist Dual-SIM-fähig, wobei es sich bei der zweiten SIM um eine eSIM-handelt, die ohne physische Karte aktiviert werden kann. Damit dauert es nur Sekunden, um im Ausland ein Datenkontingent zu kaufen. NFC und Bluetooth 5 sind selbstverständlich dabei; letzteres ermöglicht es, dass ein iPhone gleichzeitig zwei AirPods bespielt, was als Zeichen der trauten Harmonie in einer Beziehung gewertet wird. 5G ist erwartungsgemäss nicht an Bord, allerdings wird Wi-Fi 6 (AX) unterstützt.
Gehäuse und Batterie. Die Rückseite ist neu aus Glas, während das alte iPhone SE noch komplett aus einer Aluminium-Legierung bestand. Damit wird der Weg frei für das kabellose Laden über Qi. Fast-Charge wird ebenfalls geboten, sodass eine leere Batterie mit einem 18-Watt-Netzteil innerhalb von 30 Minuten zur Hälfte gefüllt ist. Schade nur, dass zum Lieferumfang ein popeliges 5-Watt-Netzteil gehört.
Wasserfest. Das Gehäuse ist nach IP67 klassifiziert. Gemäss Apple hält das Gerät in einer Tiefe von bis zu einem Meter mindestens 30 Minuten lang durch – und zwar nicht nur im Süsswasser, wie es bei den meisten Mitbewerbern der Fall ist.



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