Distributed Denial-of-Service (DDoS) 15.02.2023, 06:23 Uhr

Wenn Angreifer die Firma lahmlegen

DDoS-Angriffe blockieren Websites, Shops und die Kommunikation. Sie nerven und sind teuer. Zeit für präventive Abwehrmassnahmen.
(Quelle: Shutterstock / Photon photo)
Distributed-Denial-of-Service-Angriffe, gibt es bereits seit den ersten Tagen des Internets. DDoS lässt sich am besten mit Überlastungsangriff übersetzen. Die Angreifer generieren so viel Datenverkehr, dass der Server, auf dem eine Homepage, ein Shop oder ein Web-Dienst gehostet sind, nicht mehr antworten kann oder zusammenbricht. Um welche Dimensionen es geht, zeigt ein Blick auf aktuelle Studien: Laut dem jüngsten «Threat Intelligence Report» von Netscout führten Cyberkriminelle 2021 weltweit mehr als 9,7 Millionen DDoS-Angriffe durch. Und im ersten Halbjahr 2022 stieg die Anzahl bösartiger DDoS-Angriffe um 203 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, meldet der Security-Anbieter Radware.
Auch Staaten können hinter dieser Form von Cyberkriminalität stecken. So flankiert Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit DDoS-Attacken. Meist verfolgen die Cyberkriminellen allerdings andere Ziele. Ihnen geht es um Erpressung. Um zum Beispiel einen gut laufenden Web-Shop lahmzulegen, mieten sie Bot-Netze, die teils aus Tausenden PCs, Servern oder IoT-Geräten bestehen. Diese Geräte sind oft schon Monate zuvor angegriffen und übernommen worden und nun in ihren Aktionen komplett steuerbar. Die Bot-Netze stellen dann permanent Anfragen an die IP-Adresse des Web-Shops – in der Regel mehr als 100.000 pro Sekunde – und blockieren ihn so. Die bis dato massivsten Angriffe stellten zwischen 15 und 46 Millionen Anfragen – pro Sekunde!
Die grösste DDoS-Attacke aller Zeiten
46 Millionen Anfragen binnen weniger Sekunde erfolgten am 1. Juni 2022 beim bislang umfangreichsten DDoS-Angriff. Abgewehrt wurde er durch den Service Google Cloud Armor.
Quelle: Google Cloud
Der Shop-Betreiber bekommt dann die Aufforderung zur Zahlung einer Geldsumme, die ihn vor weiteren Attacken bewahren soll. Gibt der Shop-Betreiber der Forderung nach, ist er selbst schuld. Denn wer einmal zahlt, ist ein Opfer, das Cyberangreifer gerne immer wieder besuchen. Schlauer wäre es, in Systeme oder Services zu investieren, die ihn vor künftigen Attacken schützen oder deren Auswirkungen extrem reduzieren.



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