Europa bangt um Anschluss bei Künstlicher Intelligenz

Was KI kann - und was (noch) nicht

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Texte schreiben und Informationen zusammensuchen. Microsoft-Chef Satya Nadella berichtet von einem mit Hilfe von Software konzipierten Material, mit dem man den Lithium-Gehalt in Batterien senken könne. Google hat eine KI zur Identifizierung von Genmutationen entwickelt. SAP koordiniert damit Lieferketten und hilft beim Erfassen von Quittungen. Meta erkennt laut LeCun inzwischen 95 Prozent aller Hass-Posts auf Facebook und Instagram - in allen Sprachen.
Intel-Chef Pat Gelsinger erwartet KI perspektivisch auf allen Plattformen und Geräten. Schon 2028 könnten in 80 Prozent aller Computer Chips verbaut sein, die den Einsatz Künstlicher Intelligenz ermöglichten.
Doch Wissenschaftler LeCun betont auch deutlich, was KI-Anwendungen noch nicht können: "Anders als manche behaupten, haben wir noch kein System, das die menschliche Intelligenz erreichen würde." KI könne sich noch nicht erinnern, nicht nachdenken und planen, die Welt nicht verstehen. Daran könnten auch grössere Datenmengen und Computer nichts ändern, nötig seien noch unbekannte wissenschaftliche Durchbrüche. "Und das wird nicht schnell passieren, sondern Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen."

Von der Intelligenz eines Menschen sei KI noch weit entfernt - und

 $ädas müsse man auch bei der Regulierung berücksichtigen. "Jetzt aus Angst vor übermenschlicher Intelligenz Regulierung zu fordern, ist wie im Jahr 1925 die Regulierung von Turbojets zu verlangen", argumentiert LeCun. "Der Turbojet war 1925 noch nicht erfunden."

Wo sitzen die grossen Player?

Google, Microsoft, Meta, Intel und natürlich ChatGPT - nur die Europäer, die sind auf den KI-Panels des Weltwirtschaftsforums kaum vertreten. "Die Hauptentwicklungen finden statt in den USA, in China und dann kommt erst mal lange nichts", räumt SAP-Vorstand Müller ein. In der Grundlagenforschung sei Deutschland zwar oft exzellent - weniger aber, wenn es um die Kommerzialisierung von Technologie gehe.
Einer im "Handelsblatt" zitierten Studie der Unternehmensberatung McKinsey zufolge gibt es 35 grössere KI-Firmen in den USA, ganze 3 fanden die Forscher in Europa. Gross sei das Missverhältnis auch bei den Investitionen: Europa steckte demnach im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Dollar in die Zukunftsbranche, die USA 23 Milliarden.



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