50 Jahre Computermaus

Maus funktioniert besser als Joystick

Engelbart führte damals den Einsatz einer Maus vor, die auf einem Bildschirm einen schwarzen Punkt bewegte. «In unserer Vision gingen wir davon aus, dass die Menschen zur Lösung von Problemen computergestützte Arbeitsstationen einsetzen werden», sagte Engelbart 30 Jahre später in einem Interview. «Diese Stationen setzten voraus, dass man mit Hilfe eines Geräts einen Cursor und damit die Informationen auf dem Bildschirm ansteuern konnte.» Er habe damals im Auftrag der Weltraumorganisation Nasa verschiedene Geräte ausprobiert, darunter einen Lichtgriffel und auch Joysticks. «Es stellte sich schnell heraus, dass die Maus besser als alle anderen Geräte funktionierte.»
Fast in Vergessenheit geraten ist, dass in dieser Zeit auch in Deutschland an dem Konzept einer Computermaus gearbeitet wurde. Für die Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) in Frankfurt entwickelte eine Abteilung des Elektropioniers Telefunken in Konstanz ein System, in dem ein Zeiger benötigt wurde. Eine «Rollkugelsteuerung» sollte den Fluglotsen ermöglichen, auf einem grossen Radarbildschirm Darstellungen von Flugzeugpositionen zu markieren. Einige Wochen vor der Demo in San Francisco stellte Telefunken sein Konzept vor.
Engelbart hatte die Idee also nicht allein. Doch im Gegensatz zu den Deutschen liess sich sein Arbeitgeber SRI die Erfindung 1970 als «X-Y-Positionsanzeigesteuerung für die Bewegung per Hand über eine beliebige Oberfläche zur Verschiebung eines Positionsanzeigers auf dem Bildschirm» unter der Nummer 3,541,541 als Patent eintragen.

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