KI-Reaktion auf Unfälle 27.10.2018, 14:53 Uhr

Moralisches Dilemma auch bei autonomen Autos

Wie soll eine KI in autonomen Autos reagieren, wenn ein Unfall unausweichlich ist. Diesem Dilemma sind US-Forscher mit einer weltweiten Umfrage auf den Grund gegangen.
(Quelle: Pavel Vinnik / Shutterstock.com)
Auch autonome Fahrzeuge können in ein Entscheidungsdilemma kommen. Wie sollen sie vor einem Unfall lenken, wenn es auf jeden Fall zu einem Schaden kommt. Antworten haben US-Forscher mit einer weltweiten Umfrage gefunden. Demnach würde eine Mehrheit eher Kinder als Ältere verschonen sowie eher Menschen als Tieren ausweichen. Das Ergebnis weise allerdings grössere kulturelle Unterschiede auf, schreiben die Forscher um Iyad Rahwan vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge im Journal "Nature".

Die Internet-Umfrage mit dem Titel «Moral Machine» sorgte weltweit für Schlagzeilen. Die grosse Beteiligung machte es den Forschern möglich, fast 40 Millionen Entscheidungen in Dilemma-Situationen zu analysieren. Allerdings war die Befragung nicht repräsentativ; so waren etwa junge Männer überproportional vertreten.

Rahwan und Kollegen begründen ihre Befragung mit der Bedeutung für die Akzeptanz autonomer Fahrzeuge in der Bevölkerung: «Selbst wenn sich die Ethiker einig wären, wie autonome Fahrzeuge moralische Dilemmata lösen sollten, wäre ihre Arbeit nutzlos, wenn die Bürger ihrer Lösung nicht zustimmen würden.»

In einem konkreten Fallbeispiel versagten die Bremsen des Fahrzeugs. Die Befragten mussten sich entscheiden, ob drei ältere Menschen, die bei Rot über die Strasse gehen, überfahren werden sollen oder ob der Wagen gegen eine Betonwand gelenkt werden soll. Dies hätte den Tod der Insassen, darunter ein Junge, zur Folge. Insgesamt mussten die Teilnehmer neun Entscheidungen in unterschiedlichen Situationen treffen, darunter: Fahrzeuginsassen oder Fussgänger, Männer oder Frauen, Jüngere oder Ältere, Sportliche oder Unsportliche, Menschen mit höherem oder niedrigerem sozialen Status.



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