30.06.2009, 13:36 Uhr

Rollstuhl wird vom Hirn gesteuert

Wissenschaftler der Forschungsabteilung des japanischen Autokonzerns Toyota haben einen elektrischen Rollstuhl gezeigt, der sich durch Hirnströme steuern lässt.
Das System wandelt dabei Gedanken in konkrete Befehle wie "links", "rechts" und "halt" um, indem es die Hirnmuster analysiert. Der Durchbruch der japaner liegt dabei in der Zeit, die diese Analyse benötigt. Sie konnten die Verarbeitung der Gedankenmuster auf 125 Millisekunden reduzieren. Bislang dauerte dieser Prozess mehrere Sekunden.
Das System misst die Hirnströme mit Hilfe der Elektro-Enzephalographie (EEG), die durch fünf Sensoren am Kopf gesammelt werden. Das Interface ist sogar so schlau, dass es sich an die Muster unterschiedlicher Leute anpassen kann. Dadurch soll eine Genauigkeit des Systems von 95 Prozent erreicht werden. Allerdings muss die Einrichtung hierfür eine Woche lang trainiert werden.
Schlussendlich soll das System Patienten dienen, die ihrem Rollstuhl keine mündlichen Befehle geben können. Wann es auf den Markt kommen soll, ist ebenfalls noch unsicher.
An sogenannten BMI (Brain Maschine Interface) arbeiten diverse Forschungsgruppen weltweit. Anfang Jahr hatten Wissenschaftler bei Honda ein System vorgestellt, das einen Roboter steuern konnte. Aber auch hierzulande sind entsprechende Forschungsvorhaben am laufen (Computerworld berichtete).



Das könnte Sie auch interessieren