21.02.2007, 14:38 Uhr

Mustererkennungssoftware liest Gedanken

Die Gedanken sind unser letztes Refugium, in das niemand eindringen kann - möchte man vielleicht meinen.
Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben jetzt anderes bewiesen. Ihnen ist es gelungen, mit Hilfe von Magnetresonanz-Tomographen und speziellen Analysemethoden die Absichten von Versuchspersonen alleine aus deren Hirnaktivitäten zu ermitteln. In einem Versuch sollten sich Probanden in Gedanken entscheiden, ob sie zwei ihnen später genannte Zahlen addieren oder subtrahieren wollten. Noch bevor die Personen die Zahlen zu sehen bekamen, konnten die Wissenschaftler mit immerhin 70-prozentiger Genauigkeit die Absicht der Probanden erkennen.
Zum Einsatz kommt dafür eine Mustererkennungssoftware. Dabei machen sich die Forscher den Umstand zunutze, dass im menschlichen Gehirn Intentionen nich in einzelnen Nervenzellen gespeichert werden, sondern in einem räumlich verteilten Muster neuronaler Aktivität. Dieses kann von der Software alsdann ausgewertet werden.
Die Forschungsergebnisse der Max-Planck-Tüftler könnten in die Entwicklung von so genannten Gehirn-Computer-Schnittstellen einfliessen, mit denen gelähmte Patienten alleine mit der Kraft ihrer Gedanken Prothesen oder den Mauscursor steuern können.
Claudia Bardola



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