24.11.2008, 09:03 Uhr

Manno-Chef knackt Petaflops-Grenze

Thomas Shulthess, Leiter des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) im Tessiner Manno und Physik-Professor an der ETH, hat als erster einem Supercomputer mehr als eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde abverlangt. Jetzt erhält er dafür den Gordon-Bell-Preis.
Manno-Leiter Thomas Schulthess hat die Petaflops-Grenze geknackt.
Allerdings gelangen die Mammutberechnungen nicht in Manno, sondern am Oak Ridge National Laboratory in den USA. Dort steht seit Kurzem der Supercomputer Cray XT5 Jaguar. Auf diesem Boliden gelang Schulthess und seinem Team der Rekord: Sie kalkulierten 1,35 Billiarden Fliesskommaberechnungen pro Sekunde (Flops) und durchbrachen somit die Petaflops-Barriere. Dabei modellierten die Wissenschaftler die Eigenschaften und das Verhalten eines bestimmten Supraleiters.
Für das Unterfangen ist Schulthess nun der Gordon-Bell-Preis verliehen worden, der für besondere Verdienste im High-Performance-Computing vergeben wird. Tatsächlich ist das Knacken der Petaflopsgrenze ein Grossereignis für die Branche. Denn es ist mittlerweile elf Jahre her, seit mit der Überschreitung der Teraflops-Grenze ein vergleichbarer Meilenstein erreicht wurde.
Und die Kalkulationen von Schulthess sind erst der Anfang: denn die Wissenschaftler brauchten für ihre Berechnungen "nur" 150'000 der insgesamt 180'000 Prozessoren des Supercomputers Jaguar von Cray. Was damit in einem Tag geleistet wurde ist schwer zu erfassen. Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte 500 Jahre, wenn sie Tag und Nacht jede Sekunde eine Rechenaufgabe lösen würde, um mit dem Supercomputer in Oak Ridge gleich zu ziehen.



Das könnte Sie auch interessieren