Forschung 13.10.2022, 13:33 Uhr

Genf könnte zum Quanten-Mekka werden

In Genf plant die Stiftung «Geneva Science and Diplomacy Anticipator» (Gesda), in drei bis fünf Jahren ein Institut für Quantentechnologie zu eröffnen.
Bei der Veranstaltung der Gesda in Genf wurde die Einrichtung eines Instituts für Quantentechnologie in Aussicht gestellt
(Quelle: Jean-Luc Auboeuf/Gesda)
Genf könnte zur Plattform für die Quantentechnologie werden. An ihrem zweiten Gipfel drückte die Stiftung «Geneva Science and Diplomacy Anticipator» (Gesda) kürzlich ihre Absicht aus, in der Rhonestadt in drei bis fünf Jahren ein entsprechendes Institut zu eröffnen. 
Die Pläne sollen die Entwicklung der Technologie hin zur allgemeinen Nutzung vorantreiben, wie es zur Eröffnung des dreitägigen Treffens in Genf hiess. Die Quanten-Technologie ist einer von acht konkreten Lösungsansätzen, welche die Stiftung in ihrem Kompass des wissenschaftlichen Fortschritts in den nächsten fünf, zehn und 25 Jahren ausmacht. 
Die Vorschläge seien erste Handlungsansätze, um die entstehenden Technologien allgemein zugänglich zu machen, sagte Gesda-Präsident Peter Brabeck-Letmathe. Sie reichen gemäss dem ehemaligen Nestlé-Präsidenten von der Quanten-Technologie bis zum Erdöl-Ausstieg. 

Enormer Entwicklungssprung 

Die Anwendung der Quantentechnologie werde der Digitalisierung einen bisher unerreichten Sprung ermöglichen, erklärte Patrick Aebischer, Co-Vorsitzender der Stiftung und früherer Präsident der ETH Lausanne (EPFL). Die neue Technologie komme früher als gedacht. 
Dazu bedürfe es einer besseren Vorbereitung als bei der Einführung des Internets. Nach Aebischers Schätzung dürften Regierungen und Unternehmen bis Ende 2027 über 16 Milliarden Dollar in die Quantentechnologie investieren. Näheren Aufschluss über die Machbarkeit der neuen Technologie erhoffen sich die Akteure durch eine für 2023 angekündigte Studie. 
Die aktuelle Situation mit Ukraine-Krieg, Energie- und Lebensmittel-Krise nannte Brabeck-Letmathe einen guten Grund, über eine Organisation wie die Gesda zu verfügen. Nicht nur die Supermächte dürften über den wissenschaftlichen Fortschritt verfügen. Das rechtfertige die Rolle der Stiftung als ehrliche Vermittlerin.



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