20.11.2006, 08:41 Uhr

Siemens wusste Bescheid

Schon vor über einem Jahr soll Siemens Wind von der Finanzaffäre bekommen haben. Nach den Razzien von letzter Woche hat Siemens einen Ombudsmann eingesetzt.
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Siemens installiert Ombudsmann.
Laut eines Siemens-Sprechers, wurde bezüglich der Finanzaffäre bereits vor einem Jahr ein strafrechtliches Verfahren in der Schweiz eingeleitet. Aufgrund des Schweizer Verfahrens, habe sich Siemens nicht veranlasst gefühlt, zudem noch die Münchner Behörden einzuschalten. Allerdings hatte der Konzern daraufhin eine interne Untersuchung eingeleitet, die noch nicht abgeschlossen ist.
Die Ermittler in München untersuchen Unregelmässigkeiten in der Siemens-Festnetzsparte Com, die zurzeit aufgelöst wird. Nachdem man erst von 20 Millionen Euro Bestechungsgeldern ausgegangen war, sollen die Münchner Ermittlungsbehörden laut dem Nachrichtenmagazin Fokus nun sogar vermuten, dass es sich um einen dreistelligen Millionenbetrag handle. Denn Ermittler hätten bereits 40 Millionen Euro auf dem Konto eines Managers der Siemens-Landesgesellschaft in Griechenland gefunden. Zudem sollen österreichische Ermittler bereits 60 Millionen Euro eingefroren haben.
Siemens hat nun entschieden, ihre bestehenden Compliance-Systeme auf etwaige Lücken zu untersuchen. Zudem wird ein Ombudsmann eingesetzt.
Jessica Wonneberger



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