Drahtlos von Chip zu Chip

Drahtlos von Chip zu Chip

So simpel die Idee tönt, so komplex ist die praktische Umsetzung. Denn die sendenden und empfangenden Teile des Chips müssen exakt gegenüber positioniert werden. Doch Hitze und Vibration machen einer noch so präzisen Aufstellung schnell den Garaus. Durch eine «elektronisches Ausrichten» genannte Technik können Sender und Empfänger ihre Positionen so verändern, dass sie nach -einer Verschiebung wieder miteinander kommunizieren. «Durch dieses Verfahren lässt sich das ganze Konzept der Proximity Communication erst praktisch realisieren», meint Drost. Als Zeitpunkt für die Marktreife nennt Sun die Jahre 2008 oder 2009.
Dadurch könnte ein wichtiger Flaschenhals des heutigen Chipdesign überwunden werden. Während sich die Geschwindigkeit innerhalb von Prozessoren nach dem Mooreschen Gesetz alle 18 Monate verdoppelte, konnte der Input/Output-Speed nur um fünf bis zehn Prozent pro Jahr zulegen. Mit Proximity Communication könnte die Geschwindigkeit zwischen den Prozessoren schlagartig an das Tempo, das innerhalb des Chips herrscht, angepasst werden. Neben der Schnelligkeit bietet Drosts Verfahren einen weiteren Vorteil: Mehrere kleinere Chips könnten die Aufgaben eines grossen Prozessors untereinander aufteilen. Heute werden dagegen so viele Funktionen wie nur möglich auf einen Chip gepackt, was die Produktionskosten explodieren lässt, weil es immer schwieriger wird, fehlerfreie Chips herzustellen. Mit Proximity Communication könnten dagegen viele kleine, billiger zu produzierende Prozessoren zu einer CPU zusammengeschaltet werden.



Das könnte Sie auch interessieren