Praxis
09.03.2015, 10:31 Uhr
Scrum für Mechatronik? Geht doch! Teil 1
Sind Sie auf der Suche nach einer einfachen Methode für mehr Effizienz in der Produktentwicklung? System Scrum ist die Lösung.
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Der pragmatische Ansatz ist angelehnt an die Entwicklungsmethode Scrum aus der Softwareentwicklung.
Bei der Entwicklung von mechatronischen Systemen, bei welcher Elektronik, Mechanik, Firmware und Software physikalische Prozesse automatisieren, kann Scrum aus der Softwarewelt nicht eins zu eins übernommen werden. Bei Zühlke haben in den vergangenen Jahren erfahrene Entwickler aus allen Disziplinen der Mechatronik, Spezialisten für Lean Product Engineering und erfahrene Coaches für agile Software-Entwicklung zusammengearbeitet. Aus dieser Zusammenarbeit und in der Anwendung in verschiedenen Projekten ist System Scrum entstanden.
System Scrum besteht aus einem kleinen, effizienten Basispaket und verschiedenen Zusatzpaketen, die je nach Projekt hinzugefügt werden können.Ich beschreibe hier das Basispaket. Es bewährte sich in Projekten, in denen alle Disziplinen in einem Team von maximal zehn Personen vereint sind.Das Basispaket besteht aus folgenden Elementen:
Dem System Scrum Board – die transparente InformationsstelleDen System Scrum Meetings – die erprobte Besprechungskultur (folgt in Teil 2)
Das System Scrum Board ist die zentrale Informationsstelle. Das Board ist sowohl für jeden Projektmitarbeiter als auch für alle am Projekt interessierten Personen jederzeit einsehbar.
Hier sind alle Aktivitäten – ausstehende, aktuelle und erledigte – in Spalten geordnet aufgeführt. In den horizontalen Zeilen sind die Aktivitäten sinnvoll zugeordnet:
Für kleinere Projektteams nach den zuständigen MitarbeiternBei grossen Teams mit über 10 Mitarbeitern pro Subsystem/Modul
Die verschiedenen Disziplinen Hardware, Mechanik, Firmware, Software etc. können mit verschieden farbigen Karten visualisiert werden. Bei System Scrum sollen sich die Disziplinen bewusst mischen.Neben den Aktivitäten gehört zwingend ein aktueller Projektplan auf das Board. Die Meilensteine und Synchronisationspunkte müssen die Projektmitarbeiter jederzeit einsehen können und sich so verinnerlichen. Aus demselben Grund gehört eine kurze, aber prägnante Produktvision auf das Board. Diese visualisiert letztlich den Kundennutzen aller aufgeführten Aktivitäten.
Auch eine Übersicht über die Systemarchitektur darf nicht fehlen. Sie leistet bei technischen Diskussionen unschätzbare Dienste und hilft, dass alle Projektmitarbeiter sich der Architektur und deren Systemgrenzen bewusst sind.
Die oben aufgeführten Elemente stellen das Minimum dar und dürfen auf keinem Board fehlen. Je nach Projekt und verfügbarem Platz können noch weitere Informationen auf dem Board stehen.
Die Aktivitäten werden mit System Scrum Karten auf dem Board aufgeführt. Jede Aktivität wird mit den folgenden Elementen beschrieben:
kurzer, einprägsamer TitelAuflistung der erwarteten Ergebnisse in Form einer ChecklisteSchätzung des AufwandesPragmatische Visualisierung des zu lösenden Problems
Dieses System Scrum Board wird nun genutzt, um den Projektstand transparent zu kommunizieren, zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dazu brauchen wir das zweite Element des Basispaketes: Die System Scrum Meetings. Diese Meetings werden in meinem nächsten Blogbeitrag erklärt.
Haben Sie Erfahrungen mit System Scrum gemacht? Oder Inputs zum System Scrum Board?Ich freue mich aufIhre Kommentare!