So schlägt sich die Blockchain in der Praxis

Personalwesen

Zu den Sparten, in denen trotz Digitalisierung bislang immer noch der persönliche Kontakt eine grosse Rolle spielt, zählt das Personalwesen (Human Resources, HR). Doch auch HR-Abteilungen und Personaldienstleister setzen mittlerweile verstärkt auf die Digitalisierung. Das bestätigt Sonja Pierer, Geschäftsführerin des Personaldienstleisters Experis: «Diese Technologie lässt sich auch im Bereich Human Resources einsetzen. Bewerber oder Freiberufler können beispielsweise Daten über ihre Qualifikationen und den beruflichen Werdegang in einer Blockchain-Datenbank speichern und diese Daten Interessenten zur Verfügung stellen.» Allerdings muss sichergestellt sein, dass ein Bewerber tatsächlich die angegebenen Qualifikationen erworben hat oder nicht das Arbeitszeugnis eines früheren Arbeitgebers aufgehübscht wurde.
“Blockchain ist kein Ersatz für professionelle Auswahlverfahren im Bereich Human Resources. Denn die Blockchain-Technologie gibt keinen Aufschluss, über welche ‚Soft Skills‘ ein Bewerber verfügt „
Sonja Pierer, Geschäftsführerin von Experis
Das lässt sich erreichen, indem Firmen, Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen Zeugnisse und Referenzen mit kryptografischen Verfahren signieren. Erste Hochschulen stellen bereits Zertifikate aus, die in einer Blockchain abgelegt werden. Dazu gehört beispielsweise die deutsche Frankfurt School of Finance & Management. Auch die Universität Basel hat im Frühjahr 2018 ein vergleichbares Verfahren etabliert. Dafür kommen zwei Tools zum Einsatz: Das erste automatisiert die Ausgabe der Zertifikate und regis­triert diese anhand ihres kryptografischen Hash-Werts auf der Blockchain. Das zweite ist öffentlich verfügbar und ermöglicht es jedermann, mit einem Mausklick zu überprüfen, ob ein elektronisches Zertifikat mit diesem Inhalt von der Uni vergeben wurde.
Blockchain-Plattformen für Unternehmen (Auswahl)
Anbieter Produkt Details
BlockOne EOS IO Zugang: permissioned und permissionless; Basis: Ethereum; Open Source; Smart Contracts; Zielgruppe: branchenübergreifend; DPoS-Konsensprotokoll (Delegated Proof of Stake) mit niedrigerem Energieverbrauch bei Knoten als Ethereum
Ethereum Ethereum Zugang: permissionless; Plattform für Blockchain-Apps der Ethereum Foundation; Open Source; Programmiersprachen u. a. Go, C++, Python, Java. Solidity; hohe Performance; großer Marktanteil
Hydrachain Hydrachain Zugang: permissioned; Basis: Ethereum; ausgelegt für Aufbau privater Blockchain-Konsortien, etwa im Finanzbereich
Hyperledger Fabric Hyperledger Fabric Zugang: permissioned; stammt ursprünglich von IBM und Digital Asset; jetzt Projekt der Linux Foundation; modularer Aufbau (Verschlüsselung, Identity Management, Konsensverfahren); Teilnehmer sind einander bekannt, haben jedoch keine Kenntnis über Aktivitäten der anderen Nutzer; Smart Contracts (Chaincode); unter anderem von Walmart eingesetzt (Lieferketten im Lebensmittelbereich)
Hyperledger Hyperledger Stammt ursprünglich von IBM und Digital Asset; Open Source; Programmiersprachen u. a. Javascript, Go (Standard) plus weitere über Module; modulare Architektur mit separaten Knoten für Smart Contracts, Konsensmechanismen und Infrastruktur; hohe Performance; für B2B- und B2C-Anwendungen
Insolar Insolar Zugang: permissioned; Open Source; für B2B-Transaktionen; seit Ende 2018 aktiv
Iota Iota Zugang: permissionless; Basis: «Tangles» (gerichtete azyklische Graphen) statt Blockchains; Zielgruppen: Finanzdienstleister, Supply Chains, E-Health, Energiesektor, Sensornetzwerke (IoT)
Multichain Multichain Zugang: permissioned; Open Source; Basis: Bitcoin; Support von privaten und öffentlichen Blockchains; primäre Zielgruppe: Finanzsektor, aber auch Branchen wie Logistiksektor (siehe Feldversuch von GS1 Germany mit dem Tausch von Transportpaletten)
Neo Neo Zugang: permissioned; von China offiziell unterstützte Plattform; Open Source; Fokus auf digitalen Identitäten, Smart Contracts und «Digital Assets»; hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit von bis zu 10'000 Transaktionen pro Sekunde
OpenChain OpenChain Zugang: permissioned; Open Source; Client-Server-Struktur statt Peer-to-Peer-Netz; jeder Nutzer kontrolliert seine OpenChain-Instanz
Quorum Quorum Zugang: permissioned; entwickelt von JP Morgan auf Basis von Ethereum; für private und öffentliche Transaktionen; Schwerpunkt: Smart Contracts; Zielgruppe im ersten Schritt vor allem Finanzdienstleister
QTUM QTUM Zugang: public und permissioned; Open Source; Basis; Ethereum und Bitcoin; Open Source; über Cloud-Marktplatz von AWS verfügbar; optimiert für Zugang über mobile Endgeräte; für unterschiedliche Branchen ausgelegt, u. a. Finanzsektor, Internet der Dinge, Social Media; Support von Smart Contracts und Decentralized Governance Protocol (DGP)
R3 Corda Platform/Corda Enterprise Zugang: permissioned; Corda auf Open-Source-Basis; Corda Enterprise als kommerzielle Version; Schwerpunkt bislang auf Finanzsektor; Smart Contracts; auch als Cloud-Service verfügbar; Anbieter R3 agiert zudem als Betreiber eines Blockchain-Konsortiums
Ripple Ripple Zugang: permissioned; Schwerpunkt auf Zahlungsabwicklung; Hauptzielgruppe: Finanzdienstleister, Banken; Positionierung als Konkurrent von Bitcoin; laut Kritikern unklar, ob es sich um eine klassische Enterprise-Blockchain-Plattform handelt
Stellar Stellar Zugang: permissioned und permissionless; Open Source; Zielgruppe; Finanzdienstleister; starker Fokus auf Services für mobile Endgeräte; Software Development Kits für JavaScript, Java, Go sowie von Community bereitgestellte SDKs für Ruby, Python, und C#
Blockchain-Plattformen für Unternehmen (Auswahl)
Anbieter Produkt Details
BlockOne EOS IO Zugang: permissioned und permissionless; Basis: Ethereum; Open Source; Smart Contracts; Zielgruppe: branchenübergreifend; DPoS-Konsensprotokoll (Delegated Proof of Stake) mit niedrigerem Energieverbrauch bei Knoten als Ethereum
Ethereum Ethereum Zugang: permissionless; Plattform für Blockchain-Apps der Ethereum Foundation; Open Source; Programmiersprachen u. a. Go, C++, Python, Java. Solidity; hohe Performance; großer Marktanteil
Hydrachain Hydrachain Zugang: permissioned; Basis: Ethereum; ausgelegt für Aufbau privater Blockchain-Konsortien, etwa im Finanzbereich
Hyperledger Fabric Hyperledger Fabric Zugang: permissioned; stammt ursprünglich von IBM und Digital Asset; jetzt Projekt der Linux Foundation; modularer Aufbau (Verschlüsselung, Identity Management, Konsensverfahren); Teilnehmer sind einander bekannt, haben jedoch keine Kenntnis über Aktivitäten der anderen Nutzer; Smart Contracts (Chaincode); unter anderem von Walmart eingesetzt (Lieferketten im Lebensmittelbereich)
Hyperledger Hyperledger Stammt ursprünglich von IBM und Digital Asset; Open Source; Programmiersprachen u. a. Javascript, Go (Standard) plus weitere über Module; modulare Architektur mit separaten Knoten für Smart Contracts, Konsensmechanismen und Infrastruktur; hohe Performance; für B2B- und B2C-Anwendungen
Insolar Insolar Zugang: permissioned; Open Source; für B2B-Transaktionen; seit Ende 2018 aktiv
Iota Iota Zugang: permissionless; Basis: «Tangles» (gerichtete azyklische Graphen) statt Blockchains; Zielgruppen: Finanzdienstleister, Supply Chains, E-Health, Energiesektor, Sensornetzwerke (IoT)
Multichain Multichain Zugang: permissioned; Open Source; Basis: Bitcoin; Support von privaten und öffentlichen Blockchains; primäre Zielgruppe: Finanzsektor, aber auch Branchen wie Logistiksektor (siehe Feldversuch von GS1 Germany mit dem Tausch von Transportpaletten)
Neo Neo Zugang: permissioned; von China offiziell unterstützte Plattform; Open Source; Fokus auf digitalen Identitäten, Smart Contracts und «Digital Assets»; hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit von bis zu 10'000 Transaktionen pro Sekunde
OpenChain OpenChain Zugang: permissioned; Open Source; Client-Server-Struktur statt Peer-to-Peer-Netz; jeder Nutzer kontrolliert seine OpenChain-Instanz
Quorum Quorum Zugang: permissioned; entwickelt von JP Morgan auf Basis von Ethereum; für private und öffentliche Transaktionen; Schwerpunkt: Smart Contracts; Zielgruppe im ersten Schritt vor allem Finanzdienstleister
QTUM QTUM Zugang: public und permissioned; Open Source; Basis; Ethereum und Bitcoin; Open Source; über Cloud-Marktplatz von AWS verfügbar; optimiert für Zugang über mobile Endgeräte; für unterschiedliche Branchen ausgelegt, u. a. Finanzsektor, Internet der Dinge, Social Media; Support von Smart Contracts und Decentralized Governance Protocol (DGP)
R3 Corda Platform/Corda Enterprise Zugang: permissioned; Corda auf Open-Source-Basis; Corda Enterprise als kommerzielle Version; Schwerpunkt bislang auf Finanzsektor; Smart Contracts; auch als Cloud-Service verfügbar; Anbieter R3 agiert zudem als Betreiber eines Blockchain-Konsortiums
Ripple Ripple Zugang: permissioned; Schwerpunkt auf Zahlungsabwicklung; Hauptzielgruppe: Finanzdienstleister, Banken; Positionierung als Konkurrent von Bitcoin; laut Kritikern unklar, ob es sich um eine klassische Enterprise-Blockchain-Plattform handelt
Stellar Stellar Zugang: permissioned und permissionless; Open Source; Zielgruppe; Finanzdienstleister; starker Fokus auf Services für mobile Endgeräte; Software Development Kits für JavaScript, Java, Go sowie von Community bereitgestellte SDKs für Ruby, Python, und C#



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