06.04.2006, 13:54 Uhr

Zellen als Mail-Ablagefächer

Hewlett-Packard baut ihr E-Mail-Archivsystem Storageworks Riss auf einem Grid plus Blades auf. Das bringt erhebliche Vorteile.
Storageworks Riss zieht E-Mail-Nachrichten automatisch von Microsoft-Exchange- und Lotus-Domino-Servern ab und archiviert sie.
Hewlett-Packards (HP) E-Mail-Archivierungssystem Storageworks Reference Information Storage System (Riss) liegt mittlerweile in der Version 1.1 vor. Interessant ist die Basisarchitektur des Systems: Es beruht auf einem Grid aus Clustern, den so genannten Smartcells. Jede dieser Zellen fasst 850 GByte, zusammen ergeben sie ein Speichervolumen von mindestens 1,7 TByte. Im Testlabor auf die Probe gestellt, erweist sich die vernetzte Zellenstruktur als grosses Plus gegenüber konkurrierenden Produkten, weil sie besonders robust ist und schnelles Retrieval bietet. Zwei Blade-Server spiegeln automatisch ihre Festplatten gegenseitig, so dass die Daten ausfallsicher abgelegt sind. Wem die 1,7 TByte nicht ausreichen, der kann die Kapazität schrittweise nach oben schrauben. Riss unterstützt die Mail-Systeme Exchange und Lotus Domino, deren Nachrichten es automatisch erfasst, ohne den Mail-Server in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Allerdings benötigt die Installation je einen eigenen Gateway für Exchange und Domino. Die Messages werden an die Frontend-Applikation HP Storageworks RIM (Reference Information Manager) übergeben. RIM speichert und indexiert die Nachrichten automatisch und findet sie bei Bedarf wieder auf. Im Test bewährte sich Riss als kinderleicht zu bedienen und äusserst genügsam in der Wartung. Verwaltet wird das System über PCC (Platform Control Center), einer Software, die interessanterweise auf Nagios basiert, einem weit verbreiteten Monitoring-System für Linux respektive Unix. Mit einem Preis ab umgerechnet 165?000 Franken für die Basiskonstellation aus 1,7 TByte, Exchange und 500 Usern ist Riss zwar deutlich teurer als die Konkurrenz. Doch wegen der Funktionalität und der einfachen Bedienung lohnt die Investition dennoch, so das Fazit aus dem Testlabor.
Catharina Bujnoch



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