27.03.2013, 11:29 Uhr

Google interveniert gegen Wortschöpfung

Die Hüter der schwedischen Sprache haben auf Druck von Google die Neuschöpfung «ogooglebar» («ungooglebar») aus ihrer Liste gestrichen.
Das Verb «googeln» hat sich bekanntlich in mehreren Sprachen etabliert. Die Schweden haben zudem letztes Jahr den Ausdruck «ogooglebar» geschaffen, um eine Sache auszudrücken, die man mit Suchmaschinen nicht findet. Die Neuschöpfung war anscheinend schon so geläufig, dass der Sprachrat, ein Gremium zur Pflege der schwedischen Sprache und am ehesten mit der Duden-Redaktion vergleichbar, den Begriff in eine Liste neuer Wörter aufnehmen wollte.
Doch die Sprachhüter machten ihre Rechnung ohne Google. Der Suchmaschinenriese intervenierte und verlangte, dass der Sprachrat eine Klausel formuliere und klarstelle, dass es sich bei Google um einen Markennamen handle. Das war den Schweden zu viel Mühe, und sie kippten das Wort aus der Liste.
Doch der Fall ist damit noch nicht abgeschlossen. Nach entsprechenden Medienberichten schaltete sich die Schwedische Akademie ein, jenes Gremium das unter anderem den Nobelpreis für Literatur vergibt und das massgebliche Wörterbuch des Landes publiziert. «Wenn das Wort im Schwedischen gebraucht wird, kommt es in unser Wörterbuch», postulierte Peter Englund, ständiger Sekretär der Schwedischen Akademie gegenüber der Tageszeitung «Svenska Dagbladet».
Unterdessen haben auch US-Medien die Posse aufgegriffen. So fordert «The Atlantic», das Wort in den englischen Sprachgebrauch zu übernehmen, und zwar im schwedischen Original.



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