23.08.2010, 11:48 Uhr

Deutscher Foto-Aktivist kommt Google zur Hilfe

Der Streit um Google Street View in Deutschland spitzt sich zu. Ein Aktivist will unkenntlich gemachte Häuserfassaden auf eigen Faust ablichten und ins Web stellen.
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Jens Best will unkenntlich gemachte Hausfassaden auf eigene Faust ablichten und die Fotos publizieren.
Seit vergangener Woche dürfen Hausbesitzer in Deutschland bei Google einen Antrag stellen, dass ihr Eigentum für den Webdienst Street View unkenntlich gemacht wird (Computerworld.ch berichtete). Das hat den IT-Berater Jens Best aus Berlin auf den Plan gerufen. Er will zusammen mit gut 400 Kollegen die unkenntlich gemachten Häuser aufspüren und mit der eigenen Kamera ablichten. Die Fotos sollen dann im Web veröffentlicht und in Google Maps mit der Adresse des Objekts verlinkt werden - ohne die Erlaubnis der Besitzer oder Bewohner der betroffenen Häuser einzuholen, versteht sich.
"Ich akzeptiere, dass einige Leute mich hassen werden", meint Best. "Damit kann ich leben", fügt er an. Der Aktivist weiss also, dass er mit seinem Plan provozieren wird.
Zudem meint er, dass sein Vorhaben völlig legal sei. Jeder könne auf einer öffentlichen Strasse Bilder machen und diese anschliessend im Internet publizieren, so sein Standpunkt. "Ich mache ja keine Aufnahme des Wohnzimmers oder des Gesichts einer Person, sondern des öffentlichen Raums", argumentiert er.
Google selbst hat bislang das Vorhaben von Best nicht kommentiert. Auch deutsche Behörden haben sich nicht geäussert, obwohl Best diese nach eigenen Angaben kontaktiert hat. "Ich glaube, die nehmen mich nicht ernst", sagt er.



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