13.11.2014, 11:21 Uhr

.Net wird Open Source

Freudentag für Entwickler und Open-Source-Fans: Der Microsoft .Net-Stack wird Open-Source-Software und so erweitert, dass er unter Linux und Mac OS verwendet werden kann. Dazu gibt es eine neue, kostenlose Version von Visual Studio 2013.
Eine für Entwickler wichtige und vor Jahren noch undenkbare Neuerung gab Microsoft an seiner Konferenz «Connect» bekannt: das .NET-Framework wird Open Source. Bisher durfte zwar der Quellcode von .NET bereits verändert werden, allerdings nur für private Zwecke. Nun dürfen Entwickler Bestandteile davon in ihre Programme aufnehmen und auch für kommerzielle Zwecken verwenden. Um dies zu ermöglichen, stellt Microsoft wesentliche Teile von .NET unter die MIT-Lizenz und veröffentlicht den Quellcode auf Github. Allerdings gibt es eine Einschränkung: die Aufnahme neuer externe Codes sind auf das neue .NET Core Framework 5.0 beschränkt. Das NET Framework 4.6, der direkte Nachfolger der aktuellen Version 4.5.2, ist davon noch ausgeschlossen. Microsoft lässt aber durchblicken, dass sich dies in Zukunft ändern wird. Parallel zur Freigabe des Codes gibt Microsoft auch ein Patentversprechen ab, um Rechtssicherheit für Drittentwickler zu schaffen. Die Verwaltung der Codes übernimmt die im April gegründete .NET-Foundation, hinter der unter anderem GNOME-Gründer und Leiter des Mono-Projekts Miguel de Icaza steht. Seine Projekte dürfen sich an dem veröffentlichten Quellcode bedienen, schreibt de Icaza in einem Blogbeitrag. Dadurch soll der Mono-Code insgesamt stabiler werden. Er will zudem den JIT-Compiler Ryujit einbinden, sobald Microsoft den Code freigibt. Eine Rückportierung von Code aus dem Mono-Projekt in .Net sei aber bislang nicht geplant, da die Anforderungen von Microsoft zur Rückwärtskompatibilität enorm hoch seien. Nebst dem .Net-Framework stellt Microsoft auch eine neue Version von Visual Studio 2013 bereit. Visual Studio Community 2013 steht ab sofort gratis zum Download bereit. Es tritt an die Stelle von Visual Studio Express und bietet rund 5000 bestehenden Erweiterungen für Visual Studio und Werkzeuge wie Peek, Blend, Code-Analyse, Grafisches Debugging oder C#-Refactoring. Entwickler können also gut damit arbeiten, für den Einsatz in grösseren Unternehmen ist es aber nicht gedacht.



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