Internet Explorer 11.03.2010, 14:10 Uhr

Microsoft warnt vor Lücke

Microsoft warnt vor einer neuen Security-Lücke im Internet Explorer. Die Schwachstelle wird bereits aktiv für Attacken im Web missbraucht.
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Im Rahmen des Patch Day hat Microsoft am 9. März auch eine Sicherheitsmitteilung veröffentlicht. Darin warnt der Hersteller vor einer neu entdeckten Schwachstelle im Internet Explorer (IE). Betroffen sind die IE-Versionen 6 und 7. Der IE 8 sowie die Version 5.01 (Windows 2000) sind demnach nicht anfällig. Es soll bereits gezielte Angriffe auf diese Schwachstelle geben.
In der Sicherheitsmitteilung nennt Microsoft die Programmbibliothek «iepeers.dll» als anfällige Komponente. Durch eine speziell präparierte Webseite kann ein Angreifer eine ungültige Zeigerreferenz ausnutzen, um beliebigen Code einzuschleusen. Die Programmbibliothek iepeers.dll stellt Funktionen für Web-Ordner und zum Drucken bereit.
Microsoft empfiehlt allen Nutzern anfälliger IE-Versionen den Wechsel zum IE 8. Der Software-Gigant nennt zudem eine Reihe von Massnahmen, mit denen Anwender und Administratoren das Risiko eines erfolgreichen Angriffs verringern können. Dazu zählt etwa, nicht mit einem Benutzerkonto ins Internet zu gehen, das über Administratorrechte verfügt. Ferner können aktivierte Schutzmassnahmen wie DEP (Data Execution Prevention) und ASLR (Address Space Layout Randomization) einen Angriff erschweren.
Auf der nächsten Seite finden Sie weitere Hinweise, um das Risiko erfolgreicher Angriffe zu senken.
Ausserdem kann das Risiko dadurch vermindert werden, dass die Zugriffsrechte auf die betroffene Komponente iepeers.dll beschnitten werden. Dadurch wird allerdings die Funktionalität eingeschränkt, die diese Komponente bereit stellt. Der entsprechende Befehl, der über eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten eingeben werden muss, lautet für 32-Bit-Systeme:
echo y| cacls %WINDIR%\system32\iepeers.dll /E /P everyone:N
Für 64-Bit-Systeme erledigt diese Befehlszeile die Aufgabe:
echo y| cacls %WINDIR%\syswow64\iepeers.dll /E /P everyone:N
Schliesslich empfehlen die Redmonder noch die Sicherheitseinstellungen für die Internet- und die lokale Intranet-Zone auf «hoch» zu setzen. Dadurch wird das Laden von ActiveX-Elemente und Javascript-Code verhindert. Eine Alternative, die von Microsoft nicht erwähnt wird, ist der Wechsel zu einem anderen Browser, etwa Firefox oder Chrome. Ein Sicherheits-Update, das die Lücke schliessen würde, ist noch nicht verfügbar. Microsoft gibt an, die Situation zu beobachten. Man werde zu gegebener Zeit geeignete Massnahmen zum Schutz der Kunden ergreifen. Das schliesse die Bereitstellung eines Updates ein, bei Bedarf auch ausser der Reihe. Der nächste Patch Day ist für den 13. April geplant.



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