09.02.2012, 11:59 Uhr

Falsche Microsoft-Supporter rufen wieder an

Nach wie vor sind in der Schweiz Betrüger aktiv, die nichtsahnende Leute anrufen und ihnen vorgaukeln, Microsoft-Supporter zu sein. Da hilft nur eines: auflegen.
Sie rufen aus Ägypten oder Tschechien an, geben aber an, aus England oder den USA zu kommen. Sie sprechen in der Regel Englisch mit einem fremdländischen Akzent und geben sich stets als Mitarbeiter des Microsoft-Kundendienstes aus. Den nichtsahnenden Opfern gaukeln sie vor, sie hätten ein ernsthaftes Problem mit ihrem Computer und fordern sie dazu auf, ihnen Zugriff über ein Fernzugriffs-Tool zu geben, bestimmte Aktionen auszuführen oder ein Programm zu installieren. Willigt man ein und befolgt ihre Anweisungen, können die Betrüger Schnüffelprogramme auf dem Computer installieren oder einen dauerhaften Zugriff einrichten.

Bereits im vergangenen September publizierte die Schweizerische Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani eine Mitteilung zu den Microsoft-Betrügern (Computerworld.ch berichtete). Schon damals machte der Bund klar: «Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Microsoft nie unangemeldete oder unaufgefordert Support-Anrufe tätigt, um Computerprobleme zu beheben.» Lesen Sie auf der nächsten Seite: Meldungen über Betrugsversuche häufen sich

Meldungen über Betrugsversuche häufen sich

Jetzt, fast fünf Monate später, sind die Microsoft-Betrüger offensichtlich immer noch aktiv und führen weiterhin gutgläubige Menschen hinters Licht. In letzter Zeit gingen wieder vermehrt Meldungen von Betroffenen auf der Redaktion unserer Schwesterpublikation PCtipp ein. Diese zeigen: Viele Betroffene sind nach wie vor verunsichert, ob es sich wirklich um Betrüger handelt, und wissen nicht, wie sie sich zu verhalten haben. Auch bei der Melani gehen derzeit täglich zwei bis drei Hinweise auf solche Betrugsversuche ein, während es zuvor lange Zeit ruhig war. Ob dahinter tatsächlich ein erneuter Anstieg der Betrugsversuche steckt oder ob die vermehrten Meldungen nur Resultat der jüngsten Medienberichte seien, lässt sich laut Max Klaus, stellvertretender Leiter der Melani, nicht mit Sicherheit sagen. Hingegen sei bei den Betrugsfällen seit einigen Tagen ein neues Muster festzustellen: «Im Gegensatz zu den Anrufen, die uns im letzten Herbst zur Warnung veranlasst haben, verlangen die Anrufer mittlerweile die Bezahlung von 250 US-Dollar pro 'infiziertem Computer' für die 'Säuberung'», so Klaus. An dieser Stelle deshalb noch einmal der klare Hinweis: Microsoft-Supporter rufen nie einfach so von sich aus an. Wenn man also nicht explizit einen solchen Anruf erwartet, muss man davon ausgehen, dass es sich um Betrüger handelt. In diesem Falle ist das Vorgehen ganz einfach: auflegen. Auch von hartnäckigen Versuchen und wiederkehrenden Anrufen darf man sich nicht verunsichern lassen. Auf keinen Fall aber darf man den angeblichen Supportern in irgendeiner Weise Zugriff auf seinen Computer gewähren oder sonstigen Anweisungen des Anrufers Folge leisten.

Detaillierte Informationen von Microsoft zum Thema Betrug finden Sie zudem auf dieser Webseite.



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