23.03.2006, 07:12 Uhr

IP-Telefonie wird abhörsicher

Der PGP-Vater Phil Zimmermann will mit einem Progrämmchen dafür sorgen, dass die IP-Telefonie endlich sicherer wird.
Phil Zimmermann, der Vater von PGP, will für sichere IP-Telefonie sorgen.
Der Vater des Verschlüsselungprogramms PGP (Pretty Good Privacy) und Open-Source-Protagonist Phil Zimmermann ist zurück. Im Gepäck hat er eine Software namens Z-Fone, die Voip-Telefonate verschlüsseln und abhörsicher machen soll. Das Progrämmchen tritt die Nachfolge von PGP-Fone an, das Zimmermann 1996 lanciert hatte. Weil zu diesem Zeitpunkt Breitbandverbindungen und Voip-Protokolle noch Fremdwörter waren, war der Software logischerweise kein Erfolg beschieden. Bei Z-Fone soll dies anders sein. Das Tool versteht sich als Zusatz zu bestehender Voip-Software. Grösster Vorteil soll es sein, dass Z-Fone nicht von einer PKI (Public Key Infrastructure) abhängig ist. Stattdessen wird die Schlüsselüberprüfung mit dem asymmetrischen Diffie-Hellman-Verfahren bewerkstelligt, bei dem sich die beiden Telefonierer mit Hilfe diskreter Logarithmen vertraulich auf einen Schlüssel einigen, auf den Dritte keinen Zugriff erlangen. Z-Fone erkennt, wenn ein Anruf gestartet wird, leitet umgehend die Schlüsselvereinbarung ein und beginnt mit dem Codieren und Decodieren der Voip-Pakete. Das Werkzeug besitzt eine eigene Mini-Benutzeroberfläche, auf der angezeigt wird, ob das laufende Gespräch gesichert ist. Z-Fone liegt ein von Zimmermann entwickeltes Protokoll namens ZRTP zugrunde, das der Macher kürzlich der IEFT (Internet Engineering Task Force) zur Standardisierung vorgelegt hat. Z-Fone steht derzeit als öffentliche Beta für Mac OS X und Linux zu Verfügung. Eine Windows-Version soll Mitte April nachgeschoben werden.
Claudia Bardola



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