Google 28.05.2009, 11:21 Uhr

Der Browser ist der Computer

An seiner Entwicklerkonferenz "Google I/O" in San Francisco zeigt der Suchgigant, wohin die IT-Reise künftig gehen soll. Grundtenor der Veranstaltung: Nicht mehr das Betriebssystem ist die Plattform, für die in Zukunft Applikationen geschrieben werden, sondern der Browser.
"Das Betriebssystem ist tot, es lebe der Browser!" Unter dieses Motto könnte man die Entwicklerkonferenz Google I/O stellen, die derzeit in San Francisco über die Bühne geht. Deren Hauptziel ist derweil, mehr Programmierer dazu zu bewegen, für Googles Webplattformen Anwendungen zu schreiben.
Am ersten Tag hat denn auch Google vor allem demonstriert, wie Entwickler künftig Web-Applikationen so schreiben können, dass sie in Sachen Funktionalität sowie Look and Feel mit klassischen Desktop-Applikationen mithalten können.
Wichtigstes Element ist dabei aber die nächste Version der Websprache HTML (Hypertext Mark-up Language), die derzeit noch standardisiert wird. HTML 5 erhält zusätzliche Auszeichnungen, sogenannte Tags, mit denen Webseiten multimedial aufgepeppt werden können, ohne dass die Nutzer Softwareeinschübe im Browser installieren müssen. So werden sich ausgefeilte Grafiken, Videos und geografische Infos in den Seiten integrieren lassen. HTML 5 wird in Browsern von Mozilla, Google, Opera und Apple unterstützt. Microsoft und ihr Internet Explorer seien dagegen bezüglich HTML-5-Umsetzung in Verzug, hiess es auf der Tagung.
Derweil hat der Suchmaschinist auf der Google I/O auch konkrete Verbesserungen gezeigt, wie die bestehenden Webapplikationen von Google Funktions-mässig an ihre Desktop-Vorbilder herankommen könnten. So will die Firma der "Google Docs"-Büroapplikationssuite fürs Web nun Skriptingmöglichkeit angedeihen lassen. Intern habe man dies bereits mit der Tabellenkalkulation getestet, berichtet Google-Mann Jonathan Rochelle. Durch die Scripting-Möglichkeit werden vor allem Firmenanwender künftig die Online-Programme individuell anpassen können.



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