Fotoschule: Wohlfühlen als Schlüssel zum schönen Porträt

Mit dem Smartphone etwas auf Abstand gehen

Smartphone-Nutzer sollten beachten, dass die meisten Geräte weitwinklige Objektive besitzen. Je näher Fotografen ans Objekt gehen, umso verzerrter wirkt es. «Besser ist es, etwas Abstand zu halten, um Verzerrungen zu vermeiden», rät Christine Bruns.
Auch optimieren die meisten Smartphones die Fotos direkt nach der Aufnahme. «Wer das nicht möchte und lieber die Rohdaten und ein natürliches Foto erhalten will, der muss die automatische Optimierung deaktivieren», rät Bruns.
Nach Beobachtung von Roland Schneider haben sich Sehgewohnheiten und die Wahrnehmung von Porträts in den vergangenen Jahren stark verändert. Galten bisher Fotos, geschossen mit einem leichten Teleobjektiv, als nah an der Realität und ideal, sind es heute vermehrt Einstellungen wie bei Selfies.

Oft ist Selfie-Ästhetik sogar gefragt

Der neue Standard sei ein Bild, geschossen von schräg oben, dicht am Menschen, erklärt Schneider. «Die weitwinkeligen Objektive von Smartphones verzerren Objekte, die dadurch schmaler aussehen, das gefällt vielen zu Porträtierenden», sagt er.
Das eigentliche Problem sind aber nicht die Smartphones. Moderne Handys mit optischen Brennweiten bieten eine gute Fotoqualität und lassen sich einfach bedienen, sagt Schneider. Aber: «Ein Selfie ist kein natürlich aussehendes Porträt-Foto», kritisiert der Fotograf. Für ein gutes Porträt brauche es einen Fotografen, der den Porträtierten eine nachdenkliche Pose oder ein bezauberndes Lächeln entlockt.


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