Warum es Werbeblocker in Google Chrome bald schwer haben

Betroffene Browser und User

Alle Chromium-Browser betroffen

Die Einführung von Mv3 betrifft nicht nur Googles eigenen Browser Chrome, sondern findet bereits auf Chromium-Ebene statt, dem Open-Source-Projekt, auf dem nicht nur Chrome selbst, sondern auch andere Browser wie Microsoft Edge, Brave und Vivaldi basieren.
Warum nicht einfach «forken»? Der Vorteil eines Open-Source-Projekts ist, dass man theoretisch von diesem einfach einen «Fork» (hier im Sinne von «Abzweigung») erstellen kann, auf dessen Basis man weiterentwickelt. Vivaldi, Brave und Opera könnten einen Chromium-Fork weiterpflegen, der die bisherige Schnittstelle Mv2 und damit alle darauf basierenden Add-ons weiterhin unterstützt. Dieses Szenario ist allerdings nicht realistisch. Erstens ist der seriöse Unterhalt eines Forks aufwändig. Jeder neue Bugfix und jede neue Funktion im Original-Chromium müsste auf Code-Ebene geprüft und von Fall zu Fall an den Mv2-Fork angepasst und in diesen übernommen werden.
Add-on-Entwickler, die in allen relevanten Browsern daheim sein wollen, müssten fortan nicht zwei (Firefox und Chrome), sondern drei Versionen (zusätzlich Mv2-Chromium) parallel verwalten. In Anbetracht dessen, dass viele kein Geld mit ihren Add-ons verdienen, dürfte das die meisten abschrecken.

Welche User betriffts?

Trotz der geballten Kritik gegenüber den von Google schon aufgegleisten Änderungen wird ein grosser Teil der Anwendergemeinde davon wenig mitbekommen. Einige werden feststellen, dass einzelne Add-ons nächstes Jahr unter Chrome nicht mehr laufen, weil die Entwicklung wegen des Aufwands oder zu grosser Hürden eingestellt wurde. Andere dürften bemerken, dass die Funktionsweise mancher Erweiterungen geändert hat oder deren Funktionsumfang reduziert wurde. Wer mehrere Add-ons benutzt, die umfangreiche Filterungen vornehmen, könnte sich darüber wundern, dass einige davon gar nicht mehr funktionieren, weil die Gesamtanzahl der zulässigen Regeln überschritten wurde.



Das könnte Sie auch interessieren