2009
11.02.2010, 12:01 Uhr
Rekordjahr für Schad-Software
2009 wurden so viele neue Schädlinge entdeckt wie im gesamten Jahr 2004. Hauptangriffsziel sind nach wie vor Windows-Rechner. Alle 20 Sekunden erfolgt eine Attacke.
Die Geschäfte mit der Onlinekriminalität haben auch im Jahr 2009 wieder neue Rekorde aufgestellt. Die mehr als 1,5 Millionen neuen Schädlinge zielen zu 99 Prozent auf Windows-Rechner. Bei Malware-Angriffen spielen soziale Netzwerke ein weiter wachsende Rolle.
Der deutsche Antivirushersteller G Data verzeichnet in seinem Malware-Report für 2009 neue Rekordzuwächse bei der Zahl neu entdeckter Schädlinge. Gegenüber 2008 hat die Malware-Flut um etwa 78 Prozent zugenommen. Statistisch erfolgt alle 20 Sekunden ein Malware-Angriff auf einen Windows-Rechner. Der Anteil Trojanischer Pferde ist vom ersten zum zweiten Halbjahr 2009 um neun Prozentpunkte gestiegen. Sie stellen mit nunmehr 42,6 Prozent die grösste Teilmenge, gefolgt von den Kategorien Malware-Downloader/-Dropper (20,3 Prozent) und Backdoors (14,9 Prozent). Adware hat stark abgenommen, Würmer, Viren und Exploit-Code zeigen überdurchschnittliche Zuwächse.
Die wichtigste Motivation der Cyberkriminellen ist das Geschäft mit gestohlenen Informationen wie Kreditkarten- und Bankkontodaten oder Anmeldedaten für Onlinedienste. Die Rolle von Web-2.0-Anwendungen wie sozialen Netzwerken bei der Verbreitung schädlicher Software hat weiter zugenommen - ein Trend, der sich voraussichtlich in diesem Jahr noch verstärken dürfte. Soziale Netzwerke eignen sich wegen ihrer technischen Besonderheiten und Strukturen für gross angelegte Malware-, Spam- und Phishing-Kampagnen.