Studie zeigt auf 08.02.2021, 14:33 Uhr

«Zoom-Bomber» sind oft Insider

Meist werden sogenannte «Zoom-Bomber» von Call-Teilnehmern eingeladen sowie mit Links und Passwörtern versorgt, zeigt die Studie einer US-Universität.
Zoom: Angreifer sind oft Insider, die Chaos stiftenwollen
(Quelle: Lucas Law/Unsplash)
Die Verantwortlichen für «Zoom-Bombings» sind meistens für Video-Calls zugelassene Insider. Bei Zoom-Bombern handelt es sich um Angreifer, die sich unerlaubt in Meetings in der App einschleichen und dort für Chaos sorgen. Laut einer Studie der Binghamton University sind sie jedoch oft keine Hacker, sondern erhalten Zugangscodes von Videokonferenz-Teilnehmern, die Sabotage betreiben.

Angriffe mit Ansage

«Einige der Massnahmen, die Zoom-Bomber stoppen sollen, wie beispielsweise Passwörter, haben niemanden abgeschreckt. Teilnehmer posten die Codes einfach im Internet. Es ist unwahrscheinlich, für dieses Problem eine technische Lösung zu finden, durch die Apps wie Zoom nicht völlig unbenutzbar werden», warnt Jeremy Blackburn, Co-Autor der Studie.
Das Forscher-Team hat über 200 Zoom-Calls aus den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass vor allem in digitalen Schulklassen und Universitätsveranstaltungen oft Saboteure sitzen. Einzelne Teilnehmer teilen die Passwörter auf Plattformen wie Twitter oder 4chan und rufen andere User sogar direkt zum Zoom-Bombing auf.

Attacken in Echtzeit

Mehr als 90 Prozent der Angriffe werden in Echtzeit ausgeführt. Den Forschern zufolge findet die Sabotage demnach spontan statt. Das macht es für Moderatoren kaum möglich, die Zoom-Bomber im Voraus zu identifzieren.
Dieses Problem ist laut der Studie global, neben den USA haben sich unter anderem in Italien und in der Türkei Angriffe nach dem gleichen Muster gezeigt.

Autor(in) Georg Haas, pte



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