Attacken via Solarwinds-Software
18.12.2020, 06:51 Uhr

Auch Microsoft von grossem Hackerangriff in USA betroffen

Neben US-Ministerien ist auch Microsoft vom aktuellen Cyberangriff betroffen, da auch die Redmonder die von Hackern kompromittierte Netzwerkmanagement-Software von Solarwinds verwenden. Derweil warnt die US-Cyberbehörde Cisa vor den Angriffen als «ernste Gefahr».
Neben diversen US-Regierungsstellen ist auch Microsoft vom aktuellen, gross angelegten Cyberangriff betroffen.
(Quelle: Archiv NMGZ)
Von dem jüngsten Hackerangriff in den USA waren nicht nur US-Ministerien und weitere amerikanische Behörden, sondern auch der Softwarekonzern Microsoft betroffen. Dies berichten Kreise, die mit der Angelegenheit vertraut sind. 
Demnach nutzt auch Microsoft die Netzwerkmanagement-Software des US-Herstellers Solarwinds, die von den Angreifern als Einfallstor verwendet worden war. Als Drahtzieher der Attacke wird Russland vermutet. 
Unklar blieb zunächst allerdings, wie viele Microsoft-Nutzer von dem Angriff in Mitleidenschaft gezogen wurden. Vom Konzern hiess es in einer Stellungnahme, die bisherigen Ermittlungen hätten keine Erkenntnisse geliefert, dass die Hacker die Microsoft-Systeme genutzt hätten, um Kunden zu attackieren.

Cyberangriff auf US-Regierung ist «ernste Gefahr»

Derweil hat die US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit, Cisa, den jüngsten Cyberangriff auf US-Regierungseinrichtungen als «ernste Gefahr» eingestuft. Cisa teilte in einer Warn-Mitteilung mit, das Entfernen des Angreifers aus betroffenen Systemen werde sich voraussichtlich «hochkomplex» gestalten. Der Hackerangriff dauere mindestens seit März an. Der oder die Täter hätten «Geduld, operative Sicherheit und komplexe Handwerkskunst» bewiesen.
Cisa stufte die Attacke als «ernste Gefahr» für die Bundesregierung, für Regierungen von Bundesstaaten und Kommunen, für die kritische Infrastruktur und für Organisationen des Privatsektors ein. Die «Washington Post» und die «New York Times» hatten berichtet, bei den Angreifern handele es sich um Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst. Die russische Regierung wies das zurück.
Der künftige US-Präsident Joe Biden kündigte am Donnerstag an, solche Angriffe würden unter seiner Regierung nicht unbeantwortet bleiben. Verantwortliche würden in Abstimmung mit Verbündeten zur Rechenschaft gezogen werden. «Unsere Gegner sollten wissen, dass ich als Präsident Cyberangriffen auf unsere Nation nicht tatenlos zusehen werde.» Was über den jüngsten Angriff bekannt sei, sei sehr besorgniserregend. Biden betonte: «Meine Regierung wird Cybersicherheit auf allen Regierungsebenen höchste Priorität einräumen.»



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