Cyberkriminalität 27.08.2021, 10:15 Uhr

Gemeinde Rolle räumt Fehler im Umgang mit Cyberangriff ein

Der Cyberangriff auf die Verwaltung der Waadtländer Gemeinde Rolle hat ein grösseres Ausmass als zunächst bekannt. So wurden geklaute Daten im Darknet gehandelt.
Nach dem Ransomware-Angriff auf die Gemeindeverwaltung von Rolle sind sensible Daten der Bewohnerinnen und Bewohner wie etwa deren AHV-Nummer im Darknet aufgetaucht
(Quelle: Alexey Muzalyev/Wikimedia)
Der Hackerangriff auf die Gemeindeverwaltung von Rolle VD hat schlimmere Folgen als von den Behörden zunächst angenommen. Eine grosse Menge an Daten von Einwohnern landete im Darknet. Inzwischen räumt die Gemeindeverwaltung ein, die Schwere des Datendiebstahls falsch eingeschätzt zu haben.
Sie bedaure, das Ausmass des Angriffs, die mögliche Verwendung der Daten und die Bedeutung der Transparenz gegenüber der Bevölkerung von Rolle unterschätzt zu haben, schrieb die Gemeinde Rolle in einer Medienmitteilung. Die Gemeindepräsidentin Monique Pugnale räumt auch «eine gewisse Naivität gegenüber den Problemen ein, die das Darknet und der Umgang mit bösartigen Hackerangriffen» mit sich bringen.

Sensible Daten geklaut

Die Cyberattacke von Ende Mai war vergangene Woche durch Recherchen des Onlineportals Watson.ch ans Licht gekommen. Die Zeitung «Le Temps» deckte das Ausmass des Angriffs auf, nachdem die Gemeinde die Folgen des Datendiebstahls zunächst als gering einschätzte.
Es handelte sich um einen Cyberangriff vom Typ «Ransomware», bei dem Kriminelle Daten stahlen und ein Lösegeld forderten. Die Gemeinde gab nicht nach, aber die gestohlenen Informationen landeten im Darknet, dem «versteckten» Teil des Internets. Nach Angaben von «Le Temps» waren die Daten von etwa 5500 Einwohnern der Gemeinde (Name, Adresse, Geburtsdatum, AHV-Nummer usw.), von Gemeindeangestellten und bestimmten Unternehmen im Darknet zugänglich. Gemäss einem Bericht der «NZZ» vom Mittwoch waren im Darknet sogar Zeugnisse mit Schulnoten oder Informationen von Kindern, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, zugänglich.
Zudem seien von Gemeindeangestellten Jahresbeurteilungen ersichtlich gewesen.



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