Internetnutzung verlagert sich aufs Smartphone

Sexuelle Belästigungen nehmen zu

Cybermobbing nimmt zu
Quelle: James-Studie 2020
Auch dies zeigt die James-Studie: Ein Viertel der Jugendlichen hat bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. Auch bei den 12- und 13-Jährigen war schon eine/r von zehn davon betroffen. Mädchen erleben Cybermobbing etwas häufiger als Jungen.
Noch häufiger als von Cybermobbing sind Jugendliche von sexuellen Belästigungen im Internet betroffen: Beinahe die Hälfte aller Jugendlichen (44 Prozent) wurde im Internet bereits einmal von einer fremden Person mit unerwünschten sexuellen Absichten kontaktiert. Seit 2014 ist diese Zahl deutlich angestiegen (2014: 19 Prozent). Mädchen sind davon häufiger betroffen als Jungen (55 Prozent vs. 28 Prozent).
«Natürlich interessieren sich Jugendliche in diesem Alter immer mehr für sexuelle Inhalte. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn Jugendliche ungewollt damit konfrontiert werden» sagt Michael In Albon, Jugendmedienschutz-Beauftragter bei Swisscom. Der deutliche Anstieg solcher Belästigungen habe auch mit der Verharmlosung sexualisierter Inhalte im Netz zu tun. «Unsere Erfahrungen aus den Medienkursen decken sich mit diesen Zahlen und es bedarf einer Sensibilisierung der Jugendlichen einerseits, und der Eltern und Lehrpersonen andererseits», fordert In Albon. Zudem müssten den Jugendlichen Verhaltensstrategien aufgezeigt werden. «Sich abgrenzen, nein sagen, Absender blockieren sowie den Vorfall offen mit Bezugspersonen ansprechen» seien dabei wichtige Elemente.
Je älter die Jugendlichen sind, desto mehr Erfahrungen haben sie mit Pornografie und Sexting gemacht. Bei den 18-/19-Jährigen hat gut die Hälfte bereits einmal pornografische Inhalte auf dem Handy oder Computer angeschaut oder schon einmal erotische Bilder von anderen zugeschickt bekommen. Das Interesse an erotischen, sexuellen Inhalten gehört zum Erwachsenwerden und zur Entwicklung der eigenen Sexualität dazu. Es kann aber gemäss den Forschenden auch problematisch sein, da gewisse pornografische Inhalte ein falsches oder einseitiges Bild von Sexualität vermitteln und mitunter verstörend wirken können. Erotische und freizügige Selbstdarstellungen könnten auch missbraucht werden und bei Cybermobbing und sexueller Belästigung eine Rolle spielen.



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