Internetnutzung verlagert sich aufs Smartphone

Zeitungen werden immer weniger gelesen

Freizeitgestaltung
Quelle: James-Studie 2020
In den letzten zehn Jahren haben klassische publizistische Medienangebote stetig an Bedeutung verloren. Jugendliche lesen immer weniger Zeitungen und Zeitschriften – sowohl online als auch in gedruckter Form. Die Jugendlichen informieren sich über Suchmaschinen, Soziale Netzwerke und Videoportale. Dieselben Plattformen werden gleichzeitig auch häufig zur Unterhaltung genutzt.

Auch Radio oder Fernsehen (TV 2010: 83 Prozent; 2020: 64 Prozent) werden immer seltener regelmässig genutzt. Konstant geblieben sind hingegen das Spielen von Videogames und das Lesen von Büchern: 34 Prozent respektive 23 Prozent tun dies täglich oder mehrmals pro Woche (2010: 32 Prozent respektive 26 Prozent).
Immer wichtiger im Alltag der Jugendlichen sind Fotos und Videos. «Bildinhalte sind in Messenger-Diensten und Sozialen Netzwerken ein wichtiger Teil der Selbstdarstellung», sagt Waller. Dies zeigt sich vor allem bei den Mädchen: 86 Prozent erstellen häufig digitales Bildmaterial, gegenüber 62 Prozent der Jungen. «Diese Bilder werden dann in Sozialen Netzwerken verbreitet und durch die Peergroup in Form von Kommentaren und Likes bewertet. «Dies ist ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung der Geschlechtsidentität», sagt Waller. Jungen beschäftigen sich hingegen deutlich häufiger mit Videogames. Zwei Drittel aller Jungen geben an, regelmässig zu gamen, während dies lediglich eins von zehn Mädchen tut. Die Forschenden vermuten, dass Jungen dabei ihre Wettbewerbsorientierung ausleben können oder sich an männlichen Rollenmodellen orientieren können.

Streaming-Dienste legen weiter zu

Eine deutliche Veränderung gibt es bei der Nutzung von unterhaltungsorientierten Streaming-Diensten: In drei Vierteln der Haushalte mit Jugendlichen ist heute ein Abonnement wie Netflix vorhanden, um Filme und Serien zu streamen (2016: 38 Prozent). Auch Musik-Streaming- (2016: 29 Prozent; 2020: 59 Prozent) und Game-Flatrate-Abonnements (2016: 12 Prozent; 2020: 38 Prozent) haben deutlich zugelegt Damit setzt sich ein Trend fort, der sich bereits 2016 abzeichnete. Auch hier könnten die coronabedingten Einschränkungen zur stärkeren Verbreitung beigetragen haben. «Der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie war für die Jugendlichen belastend», sagt Süss. «Sie nutzten vermutlich verstärkt die Angebote von Streaming-Diensten, um sich abzulenken oder aus der für sie belastenden Realität zu flüchten».



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