03.11.2010, 11:51 Uhr

Symbian wird subventioniert

Obwohl Symbian gegenüber Smartphone-Plattformen wie Android, Blackberry und iPhone ständig an Boden verliert, will die EU das Betriebssystem mit Millionen von Euro unterstützen.
Symbian, wie hier auf dem Nokia N8, soll künftig auch mit EU-Steuergeldern weiterentwickelt werden
Ein Konsortium, bestehend aus europäischen Staaten und Firmen, will insgesamt 22 Millionen Euro aufwerfen, um Symbian als "Embedded Operating System for Europe" weiterzuentwickeln. Allein die Europäische Kommission will 11 Millionen Euro beisteuern. Dies berichtet Richard Collins, technischer Verantwortlicher für die Symbian-Plattform, in einem Blog.
Symbian ist nach wie vor das weltweit am meisten verbreitete Mobilfunk-Betriebssystem. Diese Vorherrschaft ist allerdings in letzter Zeit arg in Bedrängnis geraten, nicht zuletzt durch den Erfolg von Smartphone-Plattformen wie Android, Blackberry und iPhone. Ob die Millionen aus Brüssel das Blatt wenden können, darf bezweifelt werden.
Befremden löst zudem der Anspruch aus, dass Symbian laut Collins von dem Konsortium, das unter der Bezeichnung "Symbeose" segelt, als "einzigartige Technik identifiziert ist, die einen sehr wichtigen Fokus auf eine eurozentrische mobile Softwareentwicklung legt". Was genau unter dieser eurozentrischen mobilen Softwareentwicklung zu verstehen ist und ob Europäer eine eigene Smartphone-Variante überhaupt brauchen, wird nicht erklärt.
Es ist zu befürchten, dass die Smartphone-Anwender - europäische mobile Eigenart hin oder her -, sich für Plattformen entscheiden werden, die ihren mobilen Bedürfnissen am ehesten entsprechen und sich dabei nicht von Subventionsmillionen aus Brüssel beeindrucken lassen.



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